1.100, 1.050, 1.000 Dollar – wer bietet weniger, das war in den vergangenen Wochen und Monaten die Devise bei den Prognosen der großen Bank mit Blick auf den Goldpreis. Doch die Argumente eines nachlassenden Goldhungers Chinas, einer rasant wachsenden US-Wirtschaft und einer Entspannung der geopolitischen Krisen greifen kaum. Als einer der ersten Bank schwenkt jetzt BNP Paribas um und erhöht die Prognose für den Goldpreis.
Bislang hat man bei der französischen Großbank ein Kursziel für den Durchschnittspreis von 1.095 Dollar gesehen. Jetzt haben die Experten das Ziel auf 1.255 Dollar angehoben. Sie begründen die Kurszielanhebung mit zunehmenden Käufen bei den ETFs durch Fondsmanager, der unerwartet robuste physische Nachfrage seitens Asiens und des Mittleren Ostens sowie der geopolitischen Spannungen in der Ukraine.
Der Markt habe inzwischen die Tatsache verarbeitet, dass die Anleihekäufe der FED in diesem Jahr ein Ende nehmen werden. Vielmehr stehe jetzt im Blickpunkt, wann die ersten Zinsanhebungen stattfinden. Es gebe aber nach wie vor Risikofaktoren für den Goldpreis. Zum einen sei die Inflation nach wie vor extrem niedrig, zum anderen könnte eine wirtschaftliche Erholung in den USA in Verbindung mit einer lockeren EZB-Politik dazu führen, dass der US-Dollar an Stärke gewinnt und die Attraktivität von Gold als Wertanlage sinkt.