Der Goldpreis steht seit Tagen unter Druck. Das hat sicherlich mehrere Gründe. Die Aktienmärkte haussieren, der Dollar wird wieder stärker und die Anleger sind bereit, wieder mehr Risiko in Kauf zu nehmen. Daneben geistert jetzt aber wieder ein alter Bekannter über das Börsenparkett: das Zinsgespenst.
Ein Rekordhoch nach dem nächsten macht derzeit der S&P500. Und auch wenn der Zusammenhang, dass Gold nur dann steigt, wenn Aktien fallen, sich so nicht pauschal aufrecht erhalten lässt, belastet dieser Umstand den Goldpreis. Die Risikobereitschaft der Anleger steigt wieder. Dazu kommt: Auch der US-Dollar sendet wieder erste Zeichen von Stärke und steigt gegenüber dem Euro und vor allem gegenüber dem japanischen Yen.
Wahrscheinlichkeit von Zinsschritt steigt
Und als ob all das noch nicht genug wäre, springt auch die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung wieder an. Mittlerweile gehen 44,6 Prozent der Marktteilnehmer davon aus, dass es noch im laufenden Jahr einen Zinsschritt geben wird. Die meisten rechnen Ende des Jahres, also im Dezember, mit einer Anhebung der Zinsen. Besonders pikant: Die Wahrscheinlichkeit steigt ausgerechnet kurz vor der Fed-Sitzung am Mittwoch.
All das lastet auf dem Goldpreis. Und der Druck dürfte durch die kommenden Tage anhalten. Viel wird darauf ankommen, welches Statement die Fed nach der Sitzung veröffentlicht – diesmal findet keine Pressekonferenz statt. Deutet wieder mehr auf einen Zinsschritt hin, dann könnte dies Gold unter Druck bringen. Die Korrekturziele sind bekannt: 1.300 bis 1.310 bei Gold und 18,80 Dollar bei Silber. Beides könnte Ende der Woche angelaufen werden, sollte die Fed Hinweise auf eine Straffung der Goldpolitik geben.