Der in der Krise steckende Modekonzern Gerry Weber streicht weitere Stellen. Zudem wollen die Westfalen weitere Filialen schließen. Unterdessen haben die Gläubiger Gerry Weber etwas Luft verschafft. Mutige Anleger greifen am Montag bei der Aktie zu. Die Frage ist aber: Wie nachhaltig ist die aktuelle Entwicklung wirklich?
Gerry Weber wird noch schlanker. Wie das Westfallen-Blatt berichtet, will das Management des Modeherstellers zusätzliche Stellen abbauen und weitere Läden schließen. Weltweit sollen noch einmal 900 von 6.500 Jobs wegfallen. Zusätzlich sollen 170 bis 200 Filialen geschlossen werden. Zuletzt waren bereits 100 von 1.300 Geschäften geschlossen worden.
Der Aktie verhilft die Meldung auf die Sprünge. Am Montagnachmittag gewinnt der Titel über zehn Prozent. Allerdings war die Aktie zuvor brutal gefallen: 2014 notierte der Wert noch bei 39 Euro!
Nun schöpfen manche Anleger offenbar wieder Hoffnung. Die Wirtschaftsprüfungsfirma Ebner Stolz jedenfalls bescheinigte Gerry Weber prinzipiell die Sanierungsfähigkeit. Ebenfalls positiv: Die Gläubiger gewährten Gerry Weber eine knapp dreimonatige Atempause für die Rückzahlung von Schuldscheinen im Wert von 31 Millionen Euro.
Nur für Mutige
Die Chance auf die Sanierung ist offenbar da – jetzt liegt es an Gerry Weber, sie zu nutzen. Die Spekulation auf eine Rettung ist nur etwas für mutige Anleger.