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14.11.2018 DER AKTIONÄR

Geht der Deutschen Bank das Geld aus? Bundesbank warnt vor Finanzkrise

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Deutsche Bank

Den jüngsten Banken-Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) hat die Deutsche Bank gerade so bestanden. Sie gehört aber zu den zehn schlechtesten Banken im Test. Nun wurde bekannt, dass das Geldhaus in einem Teil versagt hat. Es fehlen offenbar Milliarden. Die Kapitalbasis ist auch zehn Jahre nach der Finanzkrise immer noch zu niedrig. Auch der heute vorgelegte Finanzstabilitätsbericht der Bundesbank mahnt mit deutlichen Worten.

Die Deutsche Bank kommt trotz aller Spar- und Umstrukturierungsbemühungen nicht wirklich auf die Beine. Im jüngsten Banken-Fitnesstest kam das Institut nur auf eine harte Kernkapitalquote von 8,1 Prozent. Das liegt nur wenig über der geforderten Mindesthöhe von 5,5 Prozent. Zum Vergleich: Die kleinere Commerzbank erreichte 9,9 Prozent.

Es fehlen insgesamt 11 Milliarden Euro

Laut EBA hatten zwölf Banken der Eurozone ihre Hausaufgaben nicht richtig erledigt: Wer nach der Simulation mit weniger als neun Prozent ihres Vermögens dastand, sollte schleunigst die Kapitalpositionen verbessern. Neben der Deutschen Bank (Defizit 3,4 Milliarden Euro) sind nach Berechnungen von Reuters auch die Großbanken Société Générale (5,4 Milliarden Euro) und BNP (2,5 Milliarden Euro) stark betroffen. Insgesamt sei die Kapitallücke der drei großen Institute 11 Milliarden Euro groß.

Die anderen neun Banken, die die geforderte Marke unterschritten hatten, haben kleinere Defizite - darunter die spanische BBVA, die italienische Ubi Banca und als schlechtestes deutsches Institut die NordLB.

Marktumfeld erschwert Gesundung

Schon im Juni verdichteten sich Gerüchte, dass die Deutsche Bank Liquiditätsprobleme haben könnte. Die amerikanischen Aufseher hatten die US-Töchter des Frankfurter Geldhauses auf die Liste der Problembanken gesetzt und die Ratingagentur Standard & Poor's hatte damals eine wichtige Bonitätsnote gesenkt. Der seinerzeit gerade ins Amt gekommene Chef Christian Sewing versprach Besserung.

Ein Liquiditätsengpass bewahrheitete sich bislang nicht. Doch angesichts der weiterhin schwierigen Lage im Investmentbanking - die Märkte sind durch Brexit, Italien und Handelsstreit belastet - ist es für die Deutsche Bank fast unmöglich, ihre Kapitaldecke zu verbessern. "Ich glaube, dass die Vorstände dabei sind, ihren Fokus zu ändern ... aber das Marktrisiko wirkt dagegen", wird Marco Troiano, Direktor bei der Ratingagentur Scope, von Reuters zitiert.

Ansteckungseffekte im Falle einer neuen Krise

Auch die Bundesbank warnt. Eine unerwartet starke Eintrübung der Wirtschaftslage könnte Verwundbarkeiten offenlegen, erklärte die Bundesbank heute bei der Vorlage ihres Finanzstabilitätsbericht 2018. Ansteckungseffekte im Finanzsystem könnten zudem einen konjunkturellen Abschwung verstärken. Ein solches Krisen-Szenario sei mittlerweile wahrscheinlicher geworden.

"Jetzt ist es daher an der Zeit, stärkere Abwehrkräfte und Puffer für schlechtere Zeiten aufzubauen", mahnte Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch. Zuletzt seien die Risiken für die Konjunktur gestiegen. Die Bundesbank sieht es zwar als positiv an, dass Banken seit der Finanzkrise mehr Eigenkapital aufgebaut haben. Bestehende Kapitalpuffer könnten aber nicht genügen, sollten bei einem Abschwung Risiken aus Kreditausfällen, Wert- und Zinsänderungen gleichzeitig eintreten.

Aktienkurs der Deutschen Bank wieder unter Druck

Kein gutes Omen für die Banken im allgemeinen. Je länger die Börsen darben, desto größer könnten die Schwierigkeiten für die Deutsche Bank werden, ihre Kapitaldecke zu stärken. Das zeigt sich auch am Aktienkurs, der zuletzt wieder Richtung Tiefstände von Ende Oktober bei 8,42 Euro rutschte. Am Mittwoch startete die Deutsche-Bank-Aktie bei 8,71 Euro in den Xetra-Handel.
Fazit: Ein Einstieg in den DAX-Wert drängt sich weiterhin nicht auf. Erst wenn die Deutsche ihre Profitabilität spürbar bessert, dürfte eine Wende zum Besseren auch am Aktienkurs sichtbar werden.

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