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07.08.2025, 12:21
Im Schatten der Tech-Giganten sorgt ausgerechnet ein Medienhaus für Aufsehen: Die Aktie der New York Times erreichte am Mittwoch ein neues Allzeithoch – gestützt auf einen überzeugenden Quartalsbericht. Der traditionsreiche Verlag gilt nicht als klassische KI-Aktie. Doch das Beispiel zeigt: Wer Inhalte, Daten und Plattformen klug verknüpft, kann im KI-Zeitalter profitieren – auch ohne Serverfarmen und Supercomputer.
Im zweiten Quartal 2025 steigerte die New York Times den Umsatz um zehn Prozent auf 686 Millionen Dollar. Das operative Ergebnis lag bei 106,6 Millionen Dollar, der Gewinn je Aktie bei 50 Cent. Bereinigt waren es 58 Cent – 16 Prozent mehr als Analysten erwartet hatten (50 Cent).
Das Digitalgeschäft wächst weiter: Die Zahl reiner Online-Abos stieg netto um 230.000 auf 11,3 Millionen. Insgesamt zählt der Verlag knapp 11,9 Millionen zahlende Kunden. Der digitale Abo-Umsatz legte um 15 Prozent auf 350 Millionen Dollar zu. Auch die Online-Werbung wuchs kräftig – um 19 Prozent auf 90 Millionen Dollar. Die gesamten Werbeumsätze stiegen auf 134 Millionen Dollar.
Besonders stark entwickelte sich The Athletic: Der Sportableger wuchs um 33 Prozent auf 54 Millionen Dollar und erzielte erstmals ein operatives Plus (5,8 Millionen Dollar). Die Werbeeinnahmen verdoppelten sich nahezu.
Weitere 70,5 Millionen Dollar kamen von dem Produkttest- und Empfehlungsportal Wirecutter, Live-Events und einer wichtigen Lizenzvereinbarung mit Amazon. Der Deal erlaubt dem Tech-Konzern, Inhalte der New York Times für Alexa-Modelle und KI-Trainings zu nutzen. Er dürfte dem Verlag jährlich über 20 Millionen Dollar bringen – und zeigt, wie sich Journalismus in der KI-Ökonomie neu aufstellt.
Die Börse reagierte begeistert: Die Aktie schoss am Mittwoch 15 Prozent nach oben und markierte ein neues Allzeithoch bei 62,15 Dollar. Anleger würdigen das wachsende Digitalgeschäft, die erfolgreiche Monetarisierung der Inhalte und die Suche nach neuen Erlösquellen. Für das laufende Quartal erwartet das Management ein weiteres Wachstum des digitalen Abo-Umsatzes um 13 bis 16 Prozent. Auch die digitalen Werbeerträge sollen steigen.
Die New York Times zeigt, dass sich klassische Medienmarken im KI-Zeitalter neu erfinden können – mit starken Inhalten, klugen Bündelangeboten und strategischen Tech-Partnerschaften. Die Aktie ist kein reines KI-Investment, aber ein klarer Profiteur der Entwicklung.
NYT ist Teil des Global AI Index von DER AKTIONÄR. Dieser bündelt besonders aussichtsreiche Unternehmen, die vom KI-Boom profitieren – nicht nur Hyperscaler und Chip-Giganten, sondern auch Hidden Champions wie die Times. Mehr Infos zum Index finden Sie hier.
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