Während sich viele Solaraktien zuletzt von ihren Tiefs gelöst haben, bleibt die Lage bei Enphase schwierig. Der Wechselrichterspezialist hat am Dienstag Zahlen und Ausblick vorgelegt und damit einmal mehr enttäuscht. Nach Handelsstart an der Wall Street notiert die Aktie am Mittwoch rund 13 Prozent tiefer und damit wieder in der Nähe des Mehrjahrestiefs von Anfang August.
Der Umsatz im dritten Quartal kletterte zum Vorjahr um 7,8 Prozent auf 410 Millionen Dollar und fiel damit deutlich stärker aus als die erwarteten 369 Millionen Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 0,90 Dollar ebenfalls um 24 Cent deutlich über den Schätzungen.
Der Ausblick fiel allerdings sehr enttäuschend aus. So rechnet Enphase lediglich mit einem Umsatz zwischen 310 und 350 Millionen Dollar statt der erwarteten 383 Millionen Dollar. Bei der Bruttomarge stellt der Konzern 40 bis 43 Prozent in Aussicht, wobei rund fünf Prozentpunkte an Belastung durch die Zölle inkludiert ist.
Enphase zahle aktuell mehr als 40 Prozent an Zöllen für ein Paket an Solarzellen aus China. Der Konzern versucht zwar, die Lieferketten von China weg zu verlagern, dennoch gebe es nach wie vor starke Auswirkungen. Hinzu kommen nach wie vor die Unsicherheiten durch die Verabschiedung der „One Big Beautiful Bill“ durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump. Diese sorgt dafür, dass die Tax Credits für grüne Energien schneller auslaufen.
Die Zahlen sind einmal mehr ein herber Rückschlag. Vor allem der enttäuschende Ausblick auf das Schlussquartal drückt auf die Stimmung. Im Gegensatz zu den Wettbewerbern SolarEdge oder SMA Solar sieht bei Enphase auch das Chartbild nach dem Rücksetzer weiter sehr schwach aus. Ein Neueinstieg drängt sich derzeit nicht auf. Anleger sollten beim einstigen Solar-Highflyer auf neue Impulse warten.
29.10.2025, 16:27