Hiobsbotschaft für die Aktionäre von Enphase Energy: Die Aktie des Solartechnik-Unternehmens gerät am Mittwoch kräftig unter Druck. Grund ist eine drastische Abstufung durch die US-Investmentbank Goldman Sachs. Analyst Brian Lee stuft das Papier von „Buy“ auf „Sell“ herab und kappt das Kursziel von 77 auf nur noch 32 Dollar.
In seiner Studie nannte Lee mehrere Gründe für seine neue, pessimistische Einschätzung. Er verwies auf jüngste Zölle, insbesondere in China, die Enphase zwingen, seine Lieferkette anzupassen und die Margenerwartungen für die nahe Zukunft zu senken.
Kehrtwende des Analysten
Dabei hatte Lee zuvor noch eine bullishe Haltung eingenommen. Seine frühere Kaufempfehlung basierte auf der Erwartung, dass Enphase von einer Erholung des US-amerikanischen Solarmarktes für Privathaushalte profitieren würde, nachdem die Lagerbestände normalisiert wurden. Zudem sollten ein neues Batterieprodukt sowie die Einführung des IQ9-Mikrowechselrichters helfen, Marktanteile zu gewinnen, die Kostenstruktur zu verbessern und die Expansion in das kommerzielle Segment zu erleichtern.
Jüngste Entwicklungen haben seine Sichtweise jedoch grundlegend geändert. Über die Lieferkettenprobleme hinaus äußerte Lee auch Bedenken hinsichtlich der längerfristigen Aussichten von Enphase. „Nach den jüngsten Änderungen bei der Solarsteuer für Wohnimmobilien glauben wir, dass der Ausblick des Unternehmens über 2027 hinaus wahrscheinlich unter Druck bleiben wird“, so der Analyst.
Die Aktie von Enphase Energy reagiert auf die Abstufung mit einem deutlichen Kursminus und verliert im frühen Handel rund vier Prozent. Zwar zeigt das Unternehmen eine deutliche operative Erholung mit starkem Umsatzwachstum (+35 Prozent im ersten Quartal), steht aber aufgrund regulatorischer Unsicherheiten in der US-Solarpolitik und globaler Handelsspannungen weiterhin unter Druck. Anleger sollten daher nach wie vor an der Seitenlinie verharren.
09.07.2025, 15:15