Die Wall Street hat sich am Donnerstag nach einer erneut schwachen Eröffnung kräftig berappelt und die Pluszone erreicht. Händler verwiesen auf deutlich steigende Aktien aus dem Öl- und dem Finanzsektor. Die Mehrzahl der Technologiewerte zeigte sich hingegen in weniger guter Form. Zuvor hatten kritische Worte von US-Präsident Donald Trump in Richtung China für Belastung gesorgt. Zudem hatten aktuelle US-Arbeitsmarktdaten die von der Coronavirus-Pandemie ausgelöste tiefe Rezession in den Vereinigten Staaten bestätigt.
Der Dow Jones notierte zuletzt 0,9 Prozent höher bei 23.461,94 Punkten. Der marktbreite S&P 500 legt 0,5 Prozent zu auf 2.832,91 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 liegt minimal im Plus bei 9.019,17 Punkten.
Die Ölpreise stiegen am Donnerstag nach einer neuen Nachfrageprognose der Internationalen Energieagentur (IEA). In der Corona-Krise fällt der weltweite Ölverbrauch nach Einschätzung der IEA weniger stark als zunächst befürchtet. Ausgangsbeschränkungen für Menschen werden vielerorts gelockert, Unternehmen arbeiten wieder, wie der Interessenverband führender Industriestaaten am Donnerstag in Paris mitteilte. Entsprechend gehörten die Aktien von Exxon Mobil und Chevron zu den attraktiveren Werten im Dow.
Auch die in der Corona-Krise deutlich unter die Räder gekommenen Finanzwerte erholten sich merklich. An der Dow-Spitze stehen American Express mit einem Plus von 6,4 Prozent. Die Aktien von JPMorgan steigen um 3,7 Prozent.
Die Papiere von Cisco ragen mit einem Plus von 4,1 Prozent ebenfalls positiv heraus. Der Netzwerk-Ausrüster übertraf im vergangenen Quartal trotz eines Rückgangs bei Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Anleger. Besondere Beachtung fanden die Zahlen, weil sie mit dem April bereits einen vollen, massiv von der Corona-Krise geprägten Monat enthalten.
Wie schon am Vortag gehörten die arg gebeutelten Aktien von Fluggesellschaften erneut zu den schwächsten Werten. So verbuchten die Papiere von Delta Air Lines, United Airlines und American Airlines Verluste zwischen 2,7 und 5,4 Prozent. Am Vortag hatten Warnungen des Branchenverbands IATA belastet, dass die Flugnachfrage mindestens bis zum Jahr 2025 hinter den Prognosen vor der Corona-Krise bleiben werde.
(Mit Material von dpa-AFX)