Die wichtigsten US-Aktienindizes haben am Donnerstag mehrheitlich weiter nachgegeben. Einzig der von traditionellen Wirtschaftsbranchen dominierte Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,17 Prozent auf 34.500,73 Punkte. Dagegen sank der marktbreite S&P 500 um 0,32 Prozent auf 4.451,14 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 um 0,73 Prozent auf 15.258,52 Punkte.
Die Kurse erholten sich damit zwar etwas von ihren frühen Tagestiefs, litten aber immer noch unter weiteren schlechten Nachrichten für Apple. Diese zogen vor allem Aktien aus dem Halbleitersektor in Mitleidenschaft. Dazu halten die weiterhin hohen Ölpreise und gute Konjunkturdaten wie die überraschend rückläufigen wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die Zinssorgen am Leben.
Die Aktien von Apple büßten am Dow-Ende weitere 2,9 Prozent ein. Schon am Mittwoch hatten die Titel mehr als dreieinhalb Prozent verloren, nachdem bekannt geworden war, dass für den iPhone-Hersteller und andere US-Technologieriesen in Europa wegen ihrer Marktmacht bald strengere Regeln gelten. Zudem hatte es in einem Zeitungsbericht geheißen, China verbiete Staatsbeamten im Dienst die Verwendung von iPhones und anderen Mobilgeräten aus dem Ausland. Nun will das Land dieses Verbot Insidern zufolge auf weitere Angestellte im öffentlichen Dienst ausweiten.
Unter den Apple-Nachrichten litten auch die Anteilsscheine von Halbleiterunternehmen. So büßten Qualcomm im Nasdaq 100 7,2 Prozent ein. Für Nvidia ging es um 1,7 Prozent und für Broadcom um 1,8 Prozent bergab. Dagegen trotzte Dow-Spitzenreiter Intel mit plus 3,2 Prozent dem negativen Branchentrend.
Als zweitbester Wert des Tages ging die Aktie von Amgen über die Ziellinie. Das Papier konnte gut zwei Prozent zulegen. Die US-Wettbewerbsbehörde FTC will den Weg für Amgens milliardenschwere Übernahme des irischen Arzneimittelherstellers Horizon Therapeutics unter Auflagen freimachen, hieß es zuletzt.
Bei Gamestop setzten sich am Ende die Käufer durch. Die zuletzt schon etwas erholten Aktien gewannen weitere 0,8 Prozent, nachdem der Einzelhändler für Computerspiele im zweiten Quartal überraschend hohe Umsätze und einen geringeren Verlust verzeichnet hatte.
Bei General Motors (GM) stand ein Kursminus von 0,8 Prozent zu Buche, nachdem die Branchengewerkschaft UAW ein Angebot des Autobauers für Lohnerhöhungen als zu niedrig zurückgewiesen hatte. Kommt es nicht binnen einer Woche zu einer Einigung, droht nicht nur GM ein Streik, sondern auch den Konkurrenten Ford und Stellantis. Deren Aktien verloren 0,9 und 0,4 Prozent.
Die Anteilsscheine der Fastfoodkette McDonald's profitierten indes mit plus 1,1 Prozent von einer Hochstufung auf "Overweight" durch die Bank Wells Fargo. Damit zählten sie zu den besseren Werten im Dow.
Im Nasdaq 100 präsentierten sich die Aktien von T-Mobile US stark. Sie gewannen 2,4 Prozent auf 137,28 Dollar. Auch Amazon gehörte zu den stärksten Werten mit einem Plus von 1,8 Prozent.