DoorDash erlebt einen schwarzen Tag an der Börse: Die Aktie des US-Lieferdienstes brach am Donnerstag um rund 15 % ein – der größte Tagesverlust in der Unternehmensgeschichte. Grund ist die Sorge der Anleger über die hohen Investitionen in neue Technologien und Produkte.
Das Unternehmen kündigte an, im kommenden Jahr mehrere Hundert Millionen Dollar in autonome Lieferungen, eine neue globale Technologieplattform und andere Zukunftsprojekte zu stecken. Laut DoorDash sollen diese Investitionen die Produkte langfristig verbessern – kurzfristig aber „direkte und Opportunitätskosten“ verursachen.
Auf der Analystenkonferenz verteidigte CEO Tony Xu den Ausgabenplan und betonte, dass DoorDash sein Geschäft „wie immer“ führe – mit dem Ziel, Kundenprobleme auf bestmögliche Weise zu lösen. „Unsere bisherigen Investitionen haben gezeigt, dass unser Ansatz funktioniert – und wir wenden dieses Erfolgsrezept nun erneut an, um künftiges Wachstum zu sichern“, so Xu. In den letzten Monaten hat DoorDash kräftig expandiert und dabei Milliarden ausgegeben, um sich gegen Konkurrenten wie Uber Eats zu behaupten – trotz wachsender Sorgen über eine Abschwächung der Konsumausgaben.
2024 war ein Jahr der großen Zukäufe: 1,2 Milliarden Dollar für die Restaurant-Buchungsplattform SevenRooms, 3,9 Milliarden Dollar für den britischen Lieferdienst Deliveroo. Zudem präsentierte DoorDash im September seinen autonomen Lieferroboter „Dot“ und neue DashMart-Services für Händler. Diese massiven Investitionen bleiben laut Analyst Ken Gawrelski von Wells Fargo ein entscheidendes Thema für die Aktie: „Das DoorDash-Management zählt zu den besten im Sektor – langfristige Investoren dürften trotz der Unsicherheit an Bord bleiben. Doch angesichts der spärlichen Transparenz ist Geduld gefragt.“
Im dritten Quartal erzielte DoorDash einen Gewinn von 0,55 Dollar je Aktie, verfehlte damit aber die Prognose von 0,69 Dollar.
Der Umsatz stieg um 27 % auf 3,45 Milliarden Dollar und lag damit über den Erwartungen von 3,36 Milliarden Dollar.
Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen ein bereinigtes EBITDA von 710 bis 810 Millionen Dollar (Mittelwert: 760 Mio.) Die kürzlich übernommene Trotz des Rückschlags am Donnerstag liegt die DoorDash-Aktie im Jahresverlauf immer noch über 20 % im Plus.
DoorDash investiert massiv in Zukunftstechnologien und Expansion – doch die Anleger haben die Reißleine gezogen. Kurzfristig schmerzen Margen und Unsicherheit, langfristig könnte sich der Tech-Offensivkurs aber als cleverer Move erweisen. Anleger warten eine Kurs-Beruhigung ab und versuchen dann einen Fuß in die Tür zu stellen.
06.11.2025, 21:55