AXA trotzt dem Währungsdruck: Trotz leichtem Gewinnrückgang präsentiert sich der französische Versicherungsriese operativ stark – und setzt mit einer neuen Übernahme in Italien ein klares Wachstumssignal. Kann das auch der Aktie des Allianz-Konkurrenten wieder frische Impulse verleihen?
Der französische Versicherer AXA hat im ersten Halbjahr 2025 trotz operativ guter Entwicklung einen leichten Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Konzern erzielte unter dem Strich einen Überschuss von 3,9 Milliarden Euro – das sind zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Hauptgrund sind negative Währungseffekte, die den Gewinn belasten. Operativ hingegen zeigt sich AXA robust: Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 64,3 Milliarden Euro zu.
Noch deutlicher fällt das Bild beim bereinigten Gewinn aus: Ohne die Währungsbelastungen kletterte dieser um sechs Prozent auf knapp 4,5 Milliarden Euro – ein Wert, der über den Erwartungen der Analysten lag. Besonders die Kerngeschäfte in der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Lebens- und Krankenversicherung erwiesen sich als Wachstumstreiber. Lediglich im Fondsgeschäft war ein Rückgang beim bereinigten Ergebnis zu verzeichnen.
Für zusätzlichen Impuls könnte eine strategisch interessante Übernahme sorgen: AXA übernimmt eine Mehrheitsbeteiligung an der italienischen Direktversicherung Prima, die vor allem im Bereich der Kfz-Versicherung aktiv ist. Der französische Versicherer zahlt rund 500 Millionen Euro für gut die Hälfte der Anteile und sicherte sich gleichzeitig eine Kaufoption für die restlichen Anteile.
Mit Prämieneinnahmen von 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2024 ist Prima zwar ein vergleichsweise kleiner Player, dennoch könnte AXA durch die Transaktion sein Kfz-Geschäft in Italien nahezu verdoppeln. Damit unterstreicht das Management um CEO Thomas Buberl die Expansionsambitionen im europäischen Kerngeschäft.
Buberl zeigt sich insgesamt optimistisch und bekräftigte die mittelfristigen Gewinnziele des Konzerns. Die solide operative Entwicklung, gepaart mit der klaren Dividendenpolitik und gezielten Zukäufen, positioniert AXA weiterhin als zuverlässigen Dividendentitel mit Perspektive.
AXA bleibt ein Top-Pick unter den europäischen Großversicherern. Die soliden Halbjahreszahlen trotz Gegenwinds bei den Währungen und die strategisch sinnvolle Übernahme von Prima bestätigen die Stärke der Franzosen und die Attraktivität der Aktie.
01.08.2025, 08:30