Wieder keine positiven Nachrichten aus der Alzheimer-Forschung: Astrazeneca hat bekannt gegeben, Studien für ein neues Alzheimer-Medikament beenden zu wollen, weil die Behandlung wohl die primären Endpunkte nicht erreichen wird. Das Mittel Lanabecestat befand sich in Phase 3 und wurde zusammen mit dem US-Pharmakonzern Eli Lilly entwickelt. Astrazeneca erklärte: „Die Entscheidung basiert auf der Empfehlung eines unabhängigen Komitees, das zu dem Schluss kam, dass sowohl die Amaranth-Studie (bei Alzheimer im frühen Stadium) als auch die Daybreak-ALZ-Studie (bei leichter Demenz) ihren primären Endpunkt beim Abschluss der Studie wahrscheinlich nicht erreichen werden und wegen der Aussichtslosigkeit auf Erfolg gestoppt werden sollten.“ Auf die Finanzprognose 2018 von Astrazeneca wird der Stopp allerdings keine Auswirkungen haben.
Trotz jahrzehntelanger Forschung konnte bislang noch kein Mittel gegen Alzheimer gefunden werden. Die gegenwärtigen Medikamente können die Symptome der Krankheit lediglich lindern. Weltweit leiden nahezu 50 Millionen Menschen an einer Demenz, Schätzungen zufolge wird diese Zahl bis 2050 auf mehr als 131 Millionen steigen.
Aktie mit enormer Stärke
Die Aktie von Astrazeneca zeigt dementsprechend auch keine Reaktion auf die Meldung. Zumal Astrazeneca zuletzt mit anderen News aus der Pipeline überzeugen konnte. Das Papier präsentiert sich derzeit ohnehin sehr stark und notiert nur knapp unterhalb des im vergangenen Jahr bei 5.523 Britischen Pence markierten Allzeithochs. Gelingt der Sprung darüber wäre dies ein klares Kaufsignal. DER AKTIONÄR zählt die Aktie, die zudem mit einer starken Dividendenrendite von derzeit 3,9 Prozent überzeugt, zu den Pharmafavoriten.
Auch die Schweizer Bank Credit Suisse zeigt sich weiter zuversichtlich. Sie haben die Einstufung für Astrazeneca auf „Outperform" mit einem Kursziel von 5.900 Pence (akt. Kurs: 5.339 Pence) belassen. Analyst Matthew Weston passte sein Bewertungsmodell an neueste regulatorische Nachrichten und Nachrichten zur Pipeline an. Die Wachstumsperspektiven des Pharmaherstellers seien im Vergleich mit denen der Konkurrenz sehr attraktiv.