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22.08.2023 Nikolas Kessler

Diebstahl wird zum Riesenproblem: Aktie von US-Einzelhändler crasht um 25 Prozent

Rabenschwarzer Tag für die US-Einzelhandelskette Dick’s Sporting Goods: Nach enttäuschenden Quartalszahlen und einer Prognosesenkung bricht die Aktie am Dienstag im US-Handel um bis zu 25 Prozent ein. Das Management macht dafür unter anderem einen deutlichen Anstieg der Fälle von Ladendiebstahl verantwortlich.

Seit drei Jahren hat der auf Sport- und Outdoor-Equipment spezialisierte US-Handelskonzern Dick’s Sporting Goods die Erwartungen der Wall Street nicht mehr verfehlt, doch diese Serie ist nun erst einmal vorbei: Mit dem jüngsten Zahlenwerk, das am heutigen Dienstag vor US-Handelsstart vorgelegt hat, hat Dick’s auf voller Länge enttäuscht.

So sind die Erlöse im abgelaufenen zweiten Quartal zwar um 3,6 Prozent auf 3,22 Milliarden Dollar gestiegen, sie lagen damit aber unter den Erwartungen der Wall Street von durchschnittlich 3,24 Milliarden Dollar.

Noch wesentlich deutlicher fiel allerdings die Diskrepanz beim Ergebnis aus. Der Gewinn pro Aktie ist demnach um 23 Prozent auf 2,82 Dollar zurückgegangen. Hier hatten die Analysten mit durchschnittlich 3,81 Dollar fast einen Dollar mehr erwartet. Die Marge ist von 36 Prozent im Vorjahr auf nun 34 Prozent gesunken.

Diebstahl ist ein Riesenproblem

„Unsere Profitabilität blieb im zweiten Quartal hinter unseren Erwartungen zurück, was größtenteils auf die Auswirkungen des erhöhten Schwunds beim Lagerbestand zurückzuführen ist, einem zunehmend ernsten Problem, das viele Einzelhändler betrifft", sagte CEO Lauren Hobart in einer Pressemitteilung. Heißt konkret: Es wird immer mehr gestohlen.

Wie CNBC unter Berufung auf Daten von FactSet berichtet, ist es das erste Mal seit fast 20 Jahren, dass der Sportartikelhändler auf erhöhten Warenschwund durch Diebstahl verweist. Wie Chairman Ed Stack dem Finanzportal in einem Interview sagte, sei etwa ein Drittel des Margenrückgangs darauf zurückzuführen.

Und: „Wir gehen davon aus, dass es sogar noch ein bisschen schlimmer werden könnte. Wir haben deshalb für die zweite Jahreshälfte eine etwas größere Rückstellung gebildet“, so Stack. Er verweist auch auf einen Anstieg der organisierten Einzelhandelskriminalität. Dick’s versuche jedoch, dem Ladendiebstahl mit eigenem Sicherheitspersonal in den Läden und enger Zusammenarbeit mit den Behörden so gut es geht entgegenzuwirken.

Ergebnisprognose gesenkt

Darüber hinaus leidet die Handelskette aber auch unter einer Schwäche im Geschäft mit Outdoor-Artikeln wie Camping-Zubehör. Das Management hat daher auch die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Statt den bisher angepeilten 12,90 bis 13,80 Dollar Gewinn pro Aktie sollen es nur noch 11,33 bis 12,13 Dollar sein. Die Bruttomarge soll aber trotzdem höher ausfallen als im Vorjahr.

Dick's Sporting Goods (WKN: 662541)

Die Anleger reagieren am Dienstag geschockt und schicken die Aktie mit einem Minus von mehr als 20 Prozent auf die Bretter. Die seit Jahresanfang aufgelaufenen Kursgewinne von zuletzt rund 24 Prozent sind damit nun wieder Geschichte. Das Papier ist aber ohnehin keine laufende Empfehlung von DER AKTIONÄR.  

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