Donald Trumps Zollpolitik hat auch direkte Auswirkungen auf das Geschäft der DHL Group. Daher hatte der Bonner Logistikriese Anfang dieses Monats noch angekündigt, dass er Lieferungen im Wert von mehr als 800 US-Dollar in die USA "bis auf weiteres" gestoppt habe. Begründung: Die Bürokratie habe durch die Zollpolitik von Präsident Donald Trump "erheblich zugenommen".
Doch nun hat DHL erklärt, man habe diese Aussetzung aufgehoben, nachdem Branchenvertreter Anpassungen der Zollbestimmungen aushandeln konnten. Die DHL sprach von einem "konstruktiven Dialog" zwischen der Zustellbranche und der US-Regierung. Ein Sprecher des DAX-Konzerns betonte, man schätze die jüngste positive Entwicklung. Zudem bedankte er sich für die Unterstützung der Bundesregierung bei diesen Veränderungen.
Bis zu Trumps Änderungen konnten Pakete im Wert von bis zu 2.500 Dollar weitgehend problemlos und nur mit minimaler Bürokratie in die USA eingeführt werden. Die Senkung der Schwelle auf 800 Dollar habe aber laut der DHL "einen Anstieg der formellen Zollabfertigungen verursacht, die wir rund um die Uhr abwickeln". Das Unternehmen kündigte an, dass es bei derartigen Lieferungen häufig "zu mehrtägigen Verzögerungen" kommen könne.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: In der aktuellen Gemengelage drängt sich vorerst kein Einstieg bei der DHL Group auf. Zumal die jüngsten Nachrichten des Bonner Logistikriesen nicht gerade für Euphorie sorgten. Schließlich gab das Unternehmen kürzlich bekannt, dass das deutsche Brief- und Paketgeschäft erst nach 2030 wieder steigende Gewinne verbuchen dürfte. Und ob man dies in den Auslandsmärkten kompensieren kann, steht angesichts der erratischen Zollpolitik von Donald Trump in den Sternen. Anleger verharren daher vorerst weiter an der Seitenlinie. Wer bereits investiert ist, sollte die Position mit einem Stopp bei 33,00 Euro absichern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.