Die DHL Group wird morgen ihre Ergebnisse für das dritte Quartal vorlegen. Analysten rechnen mit einem Rückgang des operativen Gewinns um rund sieben Prozent. Vor allem das Frachtgeschäft entwickelte sich schwach. So verringerten sich zuletzt Frachtraten sowohl im Luft- und Seefrachtbereich weiterhin, erklärte Jefferies-Experte Michael Aspinall.
Sein Kollege vom Analysehaus Bernstein, Alex Irving, begründete dies damit, dass viele Reedereien immer noch zusätzliche Schiffe bestellten und damit bei einer weiterhin schwachen Nachfrage für Überkapazitäten sorgen. Darüber hinaus gab und gibt es weitere Belastungsfaktoren für die DHL Group sowie die gesamte Logistikbranche – beispielsweise die erratische Zoll-Politik von Donald Trump, die anhaltend schleppende Konjunktur sowie eine zurückhaltende Stimmung bei den Konsumenten.
Der Logistikkonzern blickt zuversichtlich auf das Gesamtjahr und peilt ein operatives Ergebnis (EBIT) von mindestens 6 Milliarden Euro an. Damit würde das Unternehmen leicht über dem Vorjahreswert von 5,9 Milliarden Euro liegen. Von einem echten Sprung kann aber keine Rede sein – das Ergebnis dürfte weiterhin unter dem Niveau von 2023 bleiben, und an das Rekordjahr 2022 reicht DHL noch nicht heran.
Entscheidend wird nun das Schlussquartal, das traditionell über die Jahresbilanz entscheidet. In dieser Phase treiben das Weihnachtsgeschäft sowie große Rabattaktionen wie „Black Friday“ oder „Singles’ Day“ die Versandmengen regelmäßig auf Rekordniveau. Analysten warten daher gespannt darauf, wie das Management die Entwicklung der vergangenen Wochen bewertet – und welchen Ausblick es auf die verbleibende Zeit bis Jahresende gibt.
Die langfristigen Perspektiven für die DHL Group sind jedenfalls relativ gut. Zudem liegen die relevantesten Bewertungskennziffern (KGV, KBV, KUV) unter dem historischen Durchschnitt. Aktuell drängt sich angesichts der aktuellen Marktlage und des eher mauen Charts kein Einstieg auf. Wer aber bereits investiert ist, kann dabeibleiben und belässt den Stoppkurs bei 30,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
05.11.2025, 10:59