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12.12.2013 Andreas Deutsch

Deutsche Bank: Strafe in Japan

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Deutsche Bank

Die japanische Finanzaufsicht FSA hat die Deutsche Bank wegen des übermäßigen Verwöhnens von Kunden sanktioniert. Die Aktie des deutschen Marktführers gibt am Donnerstag weiter nach.

Die FSA ordnete an, dass die Geschäftsprozesse in der Handelssparte Deutsche Securities verbessert werden. Darüber muss die Deutsche Bank nun regelmäßig Bericht erstatten. Eine Strafzahlung blieb ihr aber erspart. Das Geldhaus bedauerte in einer Mitteilung das Fehlverhalten und gelobte Besserung. Es kündigte zugleich an, mehreren Spitzenmanagern die Bezüge zu kürzen.

Abteilung bereits aufgelöst

Die japanische Finanzaufsicht legt der Deutschen Bank reihenweise Verstöße gegen die Anti-Korruptionsregeln zur Last. Von 2010 bis 2012 soll das Institut zu mehr als 100 Gelegenheiten für die übermäßige Bewirtung von Pensionsfonds-Managern 6,3 Millionen Yen (44.600 Euro) ausgegeben haben. Dazu zählten etwa Auslandsreisen, Golfausflüge, teure Weine und Abendessen. Die Kunden kauften im Gegenzug Finanzprodukte der Deutschen Bank für rund eine Milliarde Yen. Vor einer Woche war ein Mitarbeiter des Instituts wegen Bestechungsverdachts festgenommen worden.

Die Deutsche Bank ist die erste Handelsfirma in Japan, die wegen Verstößen gegen Regeln zur Kunden-Bewirtung sanktioniert wurde. In Japan gehört das Einladen von Kunden eigentlich zum guten Ton. Allerdings gelten für die Fondsmanager, die öffentliche Pensionsgelder anlegen, ähnlich strenge Anti-Korruptionsregeln wie für Staatsmitarbeiter.

Die verantwortliche Abteilung hat die Deutschen Bank nach eigenen Angaben bereits aufgelöst. Für die Mitarbeiter gelten nun strengere Regeln, die Kontrollen wurden verschärft.

Der deutsche Branchenprimus hat mit zahlreichen Skandalen zu kämpfen. In der vergangenen Woche wurde das Institut wegen der Manipulation von Referenzzinssätzen von der EU-Kommission zu einer Rekordstrafe von 725 Millionen Euro verdonnert. Weitere hohe Belastungen drohen etwa wegen windiger Hypothekengeschäfte in den USA vor der Finanzkrise. Insgesamt hat die Deutsche Bank zuletzt 4,1 Milliarden Euro für Rechtsrisiken zur Seite gelegt.

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Chart angeschlagen

Das Sentiment für die Deutsche Bank hat sich weiter verschlechtert. Die charttechnische Situation hat sich verschlechtert, das Papier ist unter den seit April gültigen Aufwärtstrend gerutscht. Zudem ist es aus der Keilformation nach unten ausgebrochen. Kurzfristig könnte es weiter abwärts gehen. Langfristig sind allerdings deutlich höhere Kurse wahrscheinlich. Stopp bei 29 Euro setzen!

Mit Material von dpa-AFX

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