++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
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27.12.2021 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Stark unterbewertet ins neue Jahr - darauf kommt es 2022 an

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Deutsche Bank

Die Deutsche Bank konnte 2021 bisher mit 25 Prozent den DAX outperformen. Dieser schaffte nur 15 Prozent. Im Brancheindex Euro-Stoxx-Banks bleibt man allerdings hinter dem Schnitt der Peers zurück. Der auf mehrere Jahre angelegte Konzernumbau soll im kommenden Jahr sein Ende finden. Dann muss sich zeigen, ob die Deutsche Bank auch langfristig profitabel arbeiten kann. Die Bewertung ist jedenfalls attraktiv.

Aktien aus dem Finanzsektor erlebten im laufenden Jahr ein Comeback. Besonders Bankwerte drehten auf. Denn erstmals seit Beginn der Pandemie flossen wieder Ausschüttungen an die Anteilseigner. Die Erwartung hoher Dividendenrenditen und Aktienrückkäufe im Sektor bleibt auch für die kommenden Jahre hoch. Die Papiere der Deutschen Bank konnten damit bisher nicht dienen. Auch der Durchschnitt der europäischen Konkurrenten entwickelte sich mit 34 Prozent gegenüber der Deutschen besser. Das könnte sich 2022 allerdings ändern.

Kosten runter, Erträge rauf. Darum geht es beim Umbau der Deutschen Bank. Zwar peilt das Management kein absolutes Kostenziel mehr an für die Sanierung. Die Kosten-Ertrags-Quote von 70 Prozent für Ende 2022 soll aber eingehalten werden. Somit können höhere Kosten beispielsweise durch neue Mitarbeiter oder Investitionen auch möglich sein, wenn dadurch gleichzeitig die Erträge steigen.

Zinsen steigen so oder so

Das neue Jahr muss bei der Deutschen über den Umbau hinaus zeigen, ob der Ertragsmix profitabel ist und funktioniert. Nachdem 2020 und 2021 die Erträge im Investmentbanking regelrecht in die Höhe schossen, braucht es nun die Unterstützung des klassischen Kreditgeschäfts. Höhere Zinsen durch die EZB sind zwar vorerst nicht in Sicht, allerdings kann das Zinseinkommen auch durch andere Komponenten steigende Erträge liefern. Sollte die Inflation auf höherem Niveau bleiben, könnte auch das beispielsweise zu höheren Marktzinsen führen.

Viel zu günstig

Im Investmentbanking sieht es bisher so aus, als sei der Umbau weitestgehend erfolgreich. Nun wollen Investoren auch Bewegung im Rest der Bank sehen. Mut macht für die Entwicklung im kommenden Jahr zumindest die günstige Bewertung. Das 2022er-KGV ist auf 7 gesunken und liegt damit unter dem Schnitt der Peers (9). Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,4 liegt ohnehin noch deutlicher unter der Konkurrenz in Europa (0,7). Ein Grund für das niedrige KGV sind die beständig höher ausgefallenen Schätzungen der Analysten für das kommende Jahr. Mittlerweile wird für 2022 ein Vorsteuergewinn von 5,99 Milliarden Euro erwartet. Für 2021 wird erst ein Überschuss vor Steuern von 3,62 Milliarden Euro prognostiziert.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Im europäischen Vergleich sind die Titel der Deutschen Bank deutlich unterbewertet. Die Konjunkturerholung sollte in den Wintermonaten nur unterbrochen sein und im Frühjahr auf dem Kontinent wieder volle Fahrt aufnehmen können. Die Aktien der Deutschen Bank sollten nicht nur davon profitieren können. Mutige, die Schwankungen durch die Pandemie aushalten können, dürften 2022 daher auf ihre Kosten kommen.

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