Nach dem kräftigen Rückschlag zu Wochenbeginn zeichnet sich im DAX am Dienstag zunächst ein ruhiger Start ab. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex gut zwei Stunden vor dem Xetra-Start wenige Punkte tiefer auf 13.636 Punkte. Am Montag war der DAX deutlich von der 14.000-Punkte-Marke zurückgeprallt und unter seine 21-Tage-Linie gerutscht. Die nächste charttechnische Unterstützung wartet bei etwa 13.500 Punkten mit der 50-Tage-Linie.
Die Stimmung der Anleger habe beachtlich gedreht, erklärte der technische Analyst Martin Utschneider von Donner & Reuschel. "Es wird befürchtet, dass durch die aggressivere Covid-19-Variante längere und weitere Lockdowns folgen könnten", so Utschneider. "Hinzu kommt, dass die Impfkampagne bedingt durch Lieferengpässe nur sehr schleppend verläuft." Der Ifo-Index habe tags zuvor bereits einen Vorgeschmack für die weitere wirtschaftliche Entwicklung gegeben. Das Geschäftsklima hatte sich unerwartet deutlich eingetrübt.
Zum Auftakt einer Woche voller Unternehmensberichte haben die wichtigsten Technologieindizes in den USA im frühen Handel am Montag Rekordhöhen erklommen. Als Antrieb erwies sich ein Allzeithoch bei den Aktien von Apple, die von der Hoffnung auf gute Geschäftszahlen angetrieben wurden. Angesichts von Gewinnmitnahmen und der allgegenwärtigen Corona-Krise aber trübte sich die Stimmung schnell wieder ein. Während die Tech-Barometer und der S&P-500-Index letztlich immerhin noch im Plus schlossen, verharrte der Dow Jones den ganzen Tag über in der Verlustzone.
Der Leitindex Dow gab am Ende um 0,1 Prozent auf 30.960,00 Punkte nach und machte damit einen Großteil seiner im frühen Handel aufgelaufenen Verluste von bis zu 1,4 Prozent wieder wett. Der breiter angelegte S&P 500 schaffte ein Plus von 0,4 Prozent auf 3.855,36 Punkte. Unter den Technologie-Indizes stand der Nasdaq 100 am Ende 0,9 Prozent höher bei 13.483,29 Punkten. Der marktbreite Nasdaq Composite gewann 0,7 Prozent.
Nach dem freundlichen Wochenstart sind die Börsen Asiens am Dienstag kräftig unter Druck geraten. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 mit Kursverlusten von einem Prozent. Der Hang Seng in der Sonderverwaltungszone Hongkong büßte zuletzt 2,5 Prozent ein und der chinesische CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der Börsen Schanghai und Shenzhen gab um 2,1 Prozent nach. Verzögerungen bei möglichen, billionenschweren US-Konjunkturhilfen in der Corona-Krise sorgten für Unsicherheit.
Am heutigen Dienstag steht eine ganze Reihe von Quartalszahlen auf dem Programm. Es berichten unter anderem Novartis, General Electric, Johnson & Johnson, American Express, Texas Instruments und Microsoft über die Entwicklung im vergangenen Quartal.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)