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29.08.2021 Martin Mrowka

DAX-Ausblick: "Die nächste Woche hat es in sich"

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DAX

Trotz schlechter Nachrichten aus Afghanistan, weltweit steigender Corona-Inzidenzwerte, Inflationssorgen und auch rückläufiger Konjunktur-Indikatoren haben sich die Aktienmärkte zuletzt wacker geschlagen. Der DAX pendelte nur wenig unter seinem Rekordhoch. Dennoch mahnt etwa Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, mit Blick auf die anstehenden Konjunkturdaten: "Die nächste Woche hat es in sich." Der Wochenausblick.

Am Freitag ging der DAX bei 15.851 Punkten mit einem Wochen-Plus von 0,3 Prozent ins Wochenende. Das Rekordhoch von Mitte August bleibt in Reichweite. Der DAX hält sich derweil weiter über seiner 50-Tage-Linie, die sich etwas abflacht (siehe Chart).

Der MDAX besserte sich im Wochenverlauf um 1,3 Prozent auf 36.127 Punkte und verfehlte einen neuen Schlussrekord am Freitag nur um 13 Punkte.

Rückenwind kam am Freitag-Nachmittag von der Fed. Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, stellte zwar eine Reduzierung der konjunkturstützenden Anleihekäufe noch in diesem Jahr in Aussicht. Ein Beginn der Rückführung des Anleihe-Kaufprogramms aber sei kein unmittelbares Zeichen für eine baldige Zinserhöhung, stellt Powell klar. Höhere Zinsen würden Anleihen im Verglich zu Aktien attraktiver erscheinen lassen.

DAX (WKN: 846900)

Globale Konjunktursignale im Fokus

In der neuen Woche dürften wichtige Konjunkturdaten Einfluss auch auf den deutschen Aktienmarkt nehmen. Bereits am Dienstag könnte sich Ulrich Kater zufolge beim Einkaufsmanager-Index in China zeigen, welche aktuellen Belastungen aus der fortgesetzten No-Covid-Strategie mit erheblichen Restriktionen schon bei Einzelfällen entstehen. Zuletzt kamen nach der Corona-Infektion eines Arbeiters im Hafen von Ningbo in der chinesischen Provinz Zhejiang Befürchtungen vor weiteren Verzögerungen im weltweiten Container-Verkehr auf.

Ebenfalls am Dienstag werden die Preisdaten für die Eurozone bekannt gegeben, wobei laut Kater mit einem Anstieg der Inflationsrate im August gerechnet wird. Maßgeblich hier seien zwar Basis- und Sondereffekte, doch blieben für die Europäische Zentralbank die Unwägbarkeiten über die weitere Inflationsdynamik unter besonderer Beobachtung.

US-Arbeitsmarkt-Bericht am Freitag

Die neue Woche schließt mit dem US-Arbeitsmarktbericht, der Auskunft über die marktrelevante Beschäftigungsentwicklung im August gibt. Auch die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Job-Daten bieten Kater zufolge Raum für Enttäuschungen.

Vor diesem Hintergrund scheine beim deutschen Leitindex DAX der Mitte August erreichte Rekord bei 16.030 Punkten erst einmal außer Sichtweite, schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba. Dabei stünden die bislang erzielten Unternehmensgewinne neuen Rekordständen nicht im Wege. Ganz im Gegenteil: "Die laufende Berichtssaison zeigt, dass die Unternehmen den Einbruch des vergangenen Jahres weit hinter sich gelassen haben."

Mit Blick auf das zweite Halbjahr aber scheint die Skepsis der hiesigen Aktienanleger Windt zufolge durchaus angebracht, da eine Fortsetzung dieser Gewinndynamik vor dem Hintergrund von Lieferengpässen, mehr Infektionen verbunden mit konjunktureller Unsicherheit sowie hoher Inflation eher zweifelhaft sei.

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Womöglich könnte laut der Helaba-Expertin diese Gemengelage die deutsche Konjunktur im zweiten Halbjahr beeinträchtigen, wie es der Ifo-Geschäftsklimaindex jüngst bereits angedeutet habe. So hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im August zum zweiten Mal in Folge verschlechtert.

Stärkere Kursschwankungen erwartet

Auch der Aktienstratege Markus Wallner von der Commerzbank wies darauf hin, dass zwar gute Unternehmensergebnisse in letzter Zeit die Aktienkurse vieler deutscher Unternehmen weiter angeschoben hätten. Dieser positive Trend aber dürfte sich im zweiten Halbjahr wohl kaum fortsetzen. Denn der anhaltende Mangel an Halbleitern beziehungsweise weiterhin teure Vorprodukte dürften die Ertragsqualität deutscher Unternehmen mindern und weitere Steigerungen der Ertragsziele in Grenzen halten.

Zudem sollte sich Wallner zufolge ein schwächeres Wachstum der chinesischen Wirtschaft negativ bemerkbar machen, insbesondere bei exportstarken Sektoren wie der Automobil-Industrie. Die starke US-Wirtschaft werde dies nur bedingt kompensieren können. Die Abflachung der Gewinndynamik sollte die Aktienkurse stärker schwanken lassen als zuletzt.

DAX-40-Rangliste am Freitag-Abend

Ihre Quartals- oder Halbjahres-Ergebnisse bringen unter anderem noch folgende Unternehmen: Adler Group, flatexDegiro und Zoom. Mit Spannung wird am Freitag nach US-Börsenschluss auch die Entscheidung der Deutschen Börse erwartet, welche Firmen zum 20. September in den von 30 auf 40 Werte erweiterten Leitindex DAX kommen. Der MDAX schrumpft gleichzeitig (Mit Material von dpa-AFX)

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