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Covestro: Scheitert die Übernahme doch noch?

Covestro: Scheitert die Übernahme doch noch?
Foto: Covestro AG
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Thorsten Küfner 28.07.2025, 14:32 Thorsten Küfner

Es galt bereits als nahezu sicher, dass die Übernahme des Chemieriesen Covestro durch den Energiegiganten Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Laufe des Jahres abgeschlossen werden kann. Doch wie so häufig bei einem der längsten Übernahmeprozesse der Börsengeschichte ist nun einmal wieder zusätzliche Geduld gefragt. 

Denn nun wurde bekannt, dass die EU-Wettbewerbsbehörden Bedenken haben. Daher wird die Akquisition des DAX-Konzerns nun einer vertieften Prüfung unterzogen. Die Kommission befürchtet offenbar, dass durch die hohen Subventionen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten der Wettbewerb im europäischen Chemiesektor spürbar verzerrt werden könnte. So hieß es von den Brüsseler Wettbewerbshütern: "Die Kommission hat Bedenken, dass die ausländischen Subventionen Adnoc in die Lage versetzt haben könnten, Covestro zu einer Bewertung und zu finanziellen Bedingungen zu erwerben, die nicht den Marktbedingungen entsprechen und die von nicht subventionierten Investoren nicht hätten erreicht werden können." Offenbar geht es vor allem um eine "eventuelle unbegrenzte Garantie der Vereinigten Arabischen Emirate" und auch die bereits zugesagte Kapitalerhöhung.

Weder Adnoc noch Covestro wollten sich zu den jüngsten Aussagen der Kommission äußern. Die Kommission hat aktuell noch reichlich Zeit für eine umfangreiche Prüfung. Bis zum 2. Dezember muss eine Entscheidung getroffen werden. Gut möglich, dass Adnoc womöglich bis dahin einige Zugeständnisse und Zusicherungen machen muss, dass der Wettbewerb im europäischen Chemiemarkt nicht zu stark verzerrt wird. 

Covestro (WKN: 606214)

Die Aktie reagierte auf die Meldung der vertieften Prüfung bislang kaum. Bei den Covestro-Papieren ist nach wie vor Geduld gefragt, bis sämtliche Wettbewerbsbehörden grünes Licht für die Übernahme des ehemaligen DAX-Konzerns durch den Ölriesen Adnoc gegeben haben. Voraussichtlich dürfen sich die Anteilseigner des Leverkusener Chemieproduzenten im Laufe des zweiten Halbjahres über 62,00 Euro je Aktie freuen. 

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