Erste Details zur neuen Strategie von Commerzbank-Chef Martin Zielke sind jetzt durchgesickert. Geplant sind massive Stellenkürzungen und nichts weniger als ein Umbau der wichtigsten Konzernsparten. Wird das der Befreiungsschlag?
Ende September will Commerzbank-Chef Zielke dem Aufsichtsrat seine neue Strategie vorstellen. Nach Informationen des Handelsblatt plant Zielke einen radikalen Schnitt. Die ehemalige Cash-Cow Mittelstandsbank soll aufgespalten werden. Kleine Firmen sollen dann vom Privatkundengeschäft, größere von der bisherigen Investment-Banking Sparte betreut werden. Tausende Commerzbank-Mitarbeiter werden dafür gehen müssen.
Kosten sollen sinken
Das klassische Investment-Banking-Geschäft selbst soll deutlich verkleinert werden. So will Zielke auch Risiken abbauen. Insgesamt verspricht er sich von den Neuerungen deutliche Kosteneinsparungen. Die sind auch bitter nötig. Mit einer Cost-to-income-ratio von zuletzt 82 Prozent liegt die Commerzbank bei der Kosteneffizienz deutlich hinter der Konkurrenz. Gerade in der der ehemaligen Vorzeigesparte Mittelstandsbank stiegen im Gegensatz zu den anderen Sparten zuletzt die Kosten stark an.
Schritt in die richte Richtung, aber...
Mit seinen Vorschlägen zum Konzernumbau steuert Commerzbank-Chef Zielke die Bank endlich in die richtige Richtung. Auch die Digitalisierungs-Offensive und der Ausbau der Betreuung vermögender Kunden sind wichtige Bausteine. Die schärfere Regulierung und die Niedrigzinsen lassen sich aber damit auch nicht aus der Welt schaffen. Zielke muss mehr liefern. Aktuell ist die Aktie der Commerzbank mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,3 günstig bewertet. Charttechnisch sollte bald die Kurslücke bei 6,76 Euro geschlossen werden. Mutige greifen zu mit Ziel 7,50 Euro, für alle anderen bleibt die Aktie eine Halteposition.