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Buffetts letzter Brief

Buffetts letzter Brief
Bernd Förtsch 13.11.2025, 08:20 Bernd Förtsch

Jede Disziplin hat ihre Ikonen. Beckenbauer oder Pelé beim Fußball. Steve Jobs bei Hardware. Freddie Mercury, Madonna oder Mick Jagger in Sachen Musik. Beim Thema Geldanlage heißt die Ikone Warren Buffett. Der will nun aufhören.

Es war eines der ersten Bücher, die ich damals verlegt habe. „Damals“, das ist rund 30 Jahre her. Die Börsenmedien AG hieß noch Börsenbuchverlag und Informationen zum Thema Geldanlage waren hierzulande Mangelware. Ein gewisser Robert Hagstrom hatte ein Buch geschrieben: „Warren Buffett: Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie.“ Erschienen in den USA. Ich erwarb die Rechte für Deutschland und hoffte auf Käufer. Es war das erste Buch über Buffett in deutscher Sprache.

Die Käufer kamen. Und kommen. Das Buch gibt es nach wie vor auf Deutsch. Einer der zeitlosen Titel, die wir immer noch verlegen. Die von Zeit zu Zeit vielleicht aktualisiert werden. Aber ihre Gültigkeit behalten. Und die Faszination, die sie nach wie vor auf alle Generationen von Anlegern ausüben.

In diesem Buch geht es um Berkshire Hathaway und Warren Buffett. Eine Ikone unserer Branche. Ein Vorbild für Tausende von Anlegern. Den erfolgreichsten Investor aller Zeiten. Ob „Der Cherry-Coke-Trinker“ oder „Das Orakel von Omaha“ – die Liste an Bezeichnungen ist lang. Und jeder erkennt sofort, wer gemeint ist.

Jeder weiß etwas über Warren. Jeder hat die gleichen Dinge gelesen, gehört, gegoogelt: wie viel Zeit er mit der Lektüre von Bilanzen, Berichten und Zahlen verbringt. Dass er nach wie vor in dem Haus wohnt, das er sich im Jahr 1958 mit 28 Jahren für 31.500 Dollar gekauft hat. Dass er gern bei McDonald’s frühstückt, Hotdogs liebt und pro Tag mehrere Dosen Cherry-Coke trinkt.

Unter seiner Führung hat Berkshire Hathaway über Jahrzehnte hinweg eine durchschnittliche jährliche Rendite von 19,8 Prozent erzielt. Um zu verstehen, wie gut Warren ist, hier eine Rechnung: Eine Investition von 1.000 Dollar anno 1965 in den S&P 500 wäre mittlerweile zu rund 30.000 Dollar geworden. Bei Berkshire würde das Depot in diesem Fall bei gut 45 Millionen Dollar stehen ... 

Porträt von Warren Buffett
Quelle: Michael Prince/The Forbes Collection/Getty Images
Warren Buffett, geboren am 30.08.1930. Die Legende hinter Berkshire Hathaway will sich zurückziehen. Er hat viele seiner Aktionäre zu Millionären gemacht.

Jetzt will er sich zurückziehen. Wird sich zurückziehen. Hat vermutlich den letzten seiner legendären Briefe an die Anteilseigner verschickt. Die sind nervös. Natürlich. Die Erfolgsgeschichte von Berkshire Hathaway ist für jeden von uns untrennbar mit den Namen Warren Buffett und Charlie Munger verbunden. Warren hat den Brief dann auch dazu genutzt, zu versuchen, die Sorgen zu zerstreuen. Aber ganz egal, was er schreibt, und ganz egal, wie gut sein Nachfolger Greg Abel ist: Der Mythos Warren Buffett ist nicht kopierbar.

Er war eigentlich schon immer da. Ob DotcomCrash, Irakkrieg, Finanzkrise oder Coronapanik: In diesen Krisen durfte ich regelmäßig miterleben, dass er mutig gekauft hat. Eine Inspiration für alle Anleger und eine beruhigende Konstante.

Was ich wirklich bedauere, ist, dass ich niemals nach Omaha geflogen bin. Dorthin, wo Jahr für Jahr Tausende von – man muss es so sagen – Fans sich zur Jahreshauptversammlung trafen. Charlie und Warren lauschten. Sich mit Gleichgesinnten austauschten. Und glücklich wieder die Heimreise antraten. Schade, aber leider nicht mehr zu ändern!

Warren, ich danke Dir für Inspiration über Jahrzehnte hinweg! Solltest Du nach dem Jahresende wirklich kürzertreten, dann wünsche ich Dir dabei viel Entspannung, Freude und vor allem Gesundheit und noch ein erfülltes, langes Leben! Ich trinke auf Dich! Eine Cherry-Coke!

ZUR NEUEN AUSGABE

DER AKTIONÄR 47/2025
Quelle: Börsenmedien AG
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