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Foto: Artem_Egorov/iStock
17.01.2023 Thorsten Küfner

BP: Wasserstoff-Projekt lässt aufhorchen

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BP

BP will den Bau eines Wasserstoffzentrums in Wilhelmshaven prüfen. So könnte dort in einem Ammoniak-Cracker klimaneutral hergestelltes Ammoniak in grünen Wasserstoff umgewandelt werden. Die Überlegungen sind schon fortgeschritten: Nach BP-Angaben könnte dieser Cracker ab 2028 jährlich bis zu 130 000 Tonnen Wasserstoff bereitstellen.

Solch eine Menge Wasserstoff hat einen Energiegehalt von rund 4,3 Terawattstunden. Zum Vergleich: Ein Entwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium für die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie sieht 2030 in Deutschland einen Wasserstoffbedarf von 95 bis 130 Terawattstunden. Das Ministerium geht davon aus, dass ein erheblicher Teil davon dauerhaft importiert werden muss.

Das Projekt soll auf der bestehenden Infrastruktur des NWO-Mineralölterminals in Wilhelmshaven aufbauen, an dem BP bereits beteiligt ist. Das Unternehmen schlägt außerdem vor, bestehende, ungenutzte Öl-Pipelines zu verwenden und vorhandene Gaspipelines für den Wasserstofftransport umzurüsten. "Der kohlenstoffarme Wasserstoff könnte dann zu Kunden im Ruhrgebiet und anderen Nachfragezentren geliefert werden", hieß es.

BP sieht die Anlage als Bestandteil seiner weltweiten Wasserstoffaktivitäten: "Aktuell bauen wir eine Reihe von Wasserstoff- und Ammoniakexportstandorten im Nahen Osten, in Afrika und in Australien auf. Diese könnten in den kommenden Jahren einen Teil der europäischen Nachfrage decken", sagte Felipe Arbelaez von BP laut der Mitteilung.

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) äußerte sich positiv zu den Überlegungen. Das "neue Wasserstoffzentrum von BP" treibe die Energiewende in Deutschland weiter voran und stärke Wilhelmshaven als wichtige Drehscheibe für den Import regenerativ erzeugter, grüner Energie, sagte er laut der Mitteilung.

BP (WKN: 850517)

Der Ausbau der Aktivitäten im Bereich der Erneuerbaren Energien oder im Wasserstoff- und E-Mobility-Geschäft macht für BP natürlich Sinn. Auch an der Börse dürfte dies früher oder später honoriert werden, dass sich der Ölriese strategisch sinnvoll für eine Zukunft rüstet, in der Öl und Gas weniger bedeutend sein werden. Dann würde man dem grundsätzlich weiterhin attraktiven Energieriesen vermutlich auch wieder ein etwas höheres KGV als gerade einmal 5 zugestehen. Anleger bleiben dabei, der Stopp kann bei 4,30 Euro belassen werden. 

Mit Material von dpa-AFX

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