Sowohl der US-Flugzeugbauer Boeing als auch der europäische Konkurrent Airbus können sich Hoffnung auf Aufträge aus Marokko machen. Die marokkanische Staatsairline Royal Air Maroc plant offenbar eine massive Erweiterung ihrer Flotte – und sorgt damit für Bewegung im globalen Flugzeugmarkt.
Laut Insidern, auf die sich Bloomberg beruft, steht der Kauf von rund zwei Dutzend Boeing 787 Dreamlinern für die Langstrecke sowie bis zu 50 Maschinen des Typs 737 für den Kurzstreckenverkehr im Raum. Auch der europäische Rivale Airbus könnte zum Zuge kommen: Demnach zieht die Airline den Erwerb von etwa 20 A220-Flugzeugen für regionale Verbindungen in Betracht.
Während Umfang und Zeitpunkt einer offiziellen Ankündigung noch offen sind, könnte zumindest der Airbus-Deal bereits kommende Woche auf der Pariser Luftfahrtmesse publik gemacht werden. Die Entscheidung über den potenziellen Milliardenauftrag an Boeing könnte sich hingegen verzögern – möglicherweise bis zu einem geplanten Treffen zwischen marokkanischen Machthaber und dem US-Präsidenten Donald Trump. Weder Boeing noch Airbus äußerten sich bislang zu den Spekulationen, auch von Royal Air Maroc liegt noch keine Stellungnahme vor.
Die Airline verfolgt ehrgeizige Wachstumsziele: Angesichts steigender Passagierzahlen will sie ihre Kapazitäten deutlich ausbauen – auch im Frachtbereich. Damit unterstützt sie die Pläne des Königreichs, sich als führendes Luftverkehrsdrehkreuz an der westlichen Spitze Afrikas zu etablieren. Bis zur Fußball-WM 2030, die unter anderem in Marokko stattfinden soll, sollen jährlich bis zu 26 Millionen Touristen ins Land kommen.
Sowohl die Aktie von Boeing als auch die von Airbus haben sich in den vergangenen Wochen stark entwickelt. Angesichts der weiterhin ungelösten Qualitätsproblematik bei einigen Boeing-Jets sowie weiteren Produktionseinschränkungen bevorzugt DER AKTIONÄR weiterhin die Aktie von Airbus. Nun richtet sich der Fokus auf die anstehende Luftfahrtmesse in Paris, die am 16. Juni beginnt.