Der Abwärtsdruck am Krypto-Markt verstärkt sich am Donnerstag-Abend. Die größte und älteste Kryptowährung Bitcoin rutscht dabei deutlich unter die 100.000-Dollar-Marke. Charttechnisch trübt sich das Bild damit ein. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer. Einer davon kommt aus Tschechien, wo die Zentralbank erstmals Bitcoin kaufte.
Die Tschechische Zentralbank CNB hat Bitcoin gekauft. Dies verkündeten die Geldhüter am heutigen Donnerstag in einer Pressemitteilung. Für eine Million US-Dollar wurde für Testzwecke ein Portfolio aufgebaut, das sich aus Bitcoin (BTC), US-Dollar-Stablecoins und einer tokenisierten US-Dollar-Einlage zusammensetzt.
Die Bitcoin wurden „im Rahmen einer Marktoperation als Teil der regulären Finanzaktivitäten der CNB außerhalb der internationalen Reserven erworben“. Noch ist aber unklar, wie viele Bitcoin die Zentralbank genau hält beziehungsweise welcher Anteil des Testportfolios auf Bitcoin entfällt.
Bereits im zweiten Quartal dieses Jahres wagte die Zentralbank einen ersten Schritt in den Krypto-Markt. Damals erwarb sie eine rund 18 Millionen Dollar schwere Position in der Aktie der Kryptobörse Coinbase, die inzwischen 14.548 BTC hält.
Datenlücke belastet Märkte
Für Druck auf den Kryptomarkt sorgt derweil zu einem Stück weit das Shutdown-Ende in den USA. Zwar wird durch die Wiedereröffnung der Behörden auch die Genehmigung neuer Exchange Traded Funds wieder beschleunigt.
Doch die Unsicherheit über weitere Zinssenkungen in den USA ist kurzfristig groß. Die kritischen Inflations- und Beschäftigungsdaten für Oktober werden voraussichtlich nie veröffentlicht werden. Die Fed muss womöglich in einer kritischen Phase im Blindflug entscheiden.
Die Datenlücke bei den Konjunkturdaten hat weitreichende Folgen für die Finanzmärkte. Adam Chu, Chefanalyst bei GreeksLive, erklärt gegenüber Decrypt, dass dies die Unsicherheit bei der nächsten Veröffentlichung erhöht.
Bitcoin schwächelte bereits am Tag, am Donnerstag-Abend verstärkte sich die Talfahrt. Im 24-Stunden-Vergleich steht BTC zeitweilig 3,5 Prozent niedriger bei 98.000 Dollar. Das Tagestief bei Bitstamp lag bei 97.950 Dollar und damit auch unter den Tiefständen von Anfang November. Auch der kurze Absacker vom 22. Juni 2025 wurde kurzzeitig unterschritten.
Setzt sich die Talfahrt von Bitcoin in den kommenden Tagen noch fort, müsste mit einem Absacker Richtung 95.000 Dollar, womöglich noch leicht tiefer gerechnet werden. Bedenklich stimmt charttechnisch auch das baldige 'Death Cross', bei dem der GD50 den GD200 von oben kreuzt. Mögliche Zukäufe auf dem gedrückten Niveau könnten Bitcoin aber auch schnell wieder nach oben treiben.
Bitcoin-Experte Nikolas Keßler von DER AKTIONÄR drückte es heute so aus: "Speziell für langfristig orientierte Krypto-Investoren besteht derzeit kein Handlungsbedarf und erst recht kein Grund zur Panik."
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
13.11.2025, 21:50