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12.05.2022 Andreas Deutsch

Beyond Meat, Peloton und Co: Der Rausch ist für immer vorbei

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Beyond Meat

Die Erwartungen des Marktes für das erste Quartal waren minimal, dennoch hat es Beyond Meat geschafft, sie zu verfehlen. Die Aktie crashte nachbörslich um 22 Prozent auf ein Rekordtief. Dabei war Beyond Meat in der Pandemie noch stark gefragt. Doch machen wir uns nichts vor: Die Hausse kommt wohl nie mehr wieder.

Am Ende war das Dörrfleisch auf Planzenbasis schuld. Dessen Einführung hat laut Beyond-Meat-CEO Ethan Brown im ersten Quartal die Gewinnspannen stark belastet. Unterm Strich verbuchte der Konzern einen Verlust pro Aktie von 1,58 Dollar, während die Analysten nur ein Minus von 1,01 Dollar erwartet hatten. Beim Umsatz verbuchte der Konzern 110 Millionen Dollar. Die Prognose hatte auf 112 Millionen gelautet.

Beyond Meat setzt damit die Reihe von großen Enttäuschungen fort, die die Pandemie-Profiteure in den vergangenen Wochen mit ihren Zahlen abgeliefert haben. Netflix, Peloton, Home24 und so weiter sind längst in der Normalität angekommen – der Corona-Effekt ist aus den Kursen komplett verschwunden.

Dabei brauchen nicht alle Pandemie-Profiteure eine Pandemie, um eine Daseinsberechtigung zu haben. Aber manche der einstigen Highflyer stehen vor derartigen Herausforderungen, dass selbst der größte Optimist kaum noch Kursfantasie erkennt.

Bei Beyond Meat war in der Pandemie die Hoffnung groß, die Leute würden ihre Ernährung ändern, mehr vegetarisch essen, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Das kann schon sein, aber Beyond Meat hat nun einmal keinen Burggraben. Der Kunde hat Auswahl ohne Ende, alle möglichen Hersteller sind auf den Veggiefleisch-Zug aufgesprungen und fast alle verkaufen ihre Produkte günstiger als Beyond Meat.

Ähnliches Problem bei Peloton: Die teuren Preise für die Bikes bezahlten viele Kunden nur, weil die Fitnessstudios geschlossen waren. Längst sind sie wieder offen – und Pelotons Wachstum ist zum Erliegen gekommen.

Auch Netflix wächst nicht mehr, Disney+ aber schon, weil es günstiger (und besser?) ist. Die Zoom-Aktie notiert unter 100 Dollar, weil die Menschen doch wieder ins Büro zurückkehrt sind – und weil Teams vielen Nutzern völlig genügt. Studenten und Schüler lernen nach der Pandemie wieder verstärkt wie vor der Pandemie, was den Chegg-Aktienkurs komplett zerstört hat.

Die kommenden Monate werden zur Zerreißprobe für die Unternehmen: Sie müssen alles daran setzen, der Börse ein nachhaltiges Konzept vorzulegen, wie sie in der Post-Pandemie-Welt bestehen wollen. Wie wollen sie ohne Sonderkonjunktur Geld verdienen?

Barry McCarthy ist mit seinem Überzeugungsversuch bereits durchgefallen. Der Peloton-CEO schreibt im Brief an die Aktionäre, sein Ziel sei es, aus dem Unternehmen eine Fitnessplattform mit 100 Millionen Nutzern zu machen. Aktuell hat Peloton sieben Millionen Mitglieder, drei Millionen zahlen Geld.

100 Millionen Nutzer – das wäre jedes zweite Fitnessstudiomitglied auf der ganzen Welt. Das würde wahrscheinlich nicht mal klappen, wenn die Gyms jetzt zehn Jahre schließen müssten.

Beyond Meat (WKN: A2N7XQ)

Die Sonderkonjunktur durch Corona preist die Börse eiskalt aus. Wer kein Konzept für die Zeit danach hat, hat immer noch Luft nach unten, zum Beispiel Peloton, Beyond Meat oder Chegg.

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Beyond Meat.

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