Der DAX-Konzern Bayer hat vergangene Woche seine Jahresziele nach oben geschraubt, allerdings nur auf währungsbereinigter Basis. Vor allem das Agrargeschäft und die Pharma-Division sorgen für positive Impulse im Unternehmensverbund. Erste Analysten melden sich zu Wort, lehnen sich aber nach wie vor nicht zu weit aus dem Fenster.
Die Zahlen für das zweite Quartal reflektierten deutliche operative Fortschritte, schrieb Analyst Abed Jarad von mwb Research. Dennoch strich der Experte am Freitag seine Kaufempfehlung und stufte den Wert von "Buy" auf "Hold" ab. Hintergrund: erheblich höhere Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Glyphosat-Komplex. Sie überschatteten die ansonsten positive Dynamik, so Jarad. Daneben verwies er auf einen beharrlich mäßigen freien Barmittelfluss und eine höhere Verschuldung.
"Hold! lautet auch weiterhin das Votum von Jefferies. Der neu für den Chemie- und Pharmakonzern zuständige Analyst Chris Counihan hob in einer am Freitag vorliegenden Studie vor allem das angehobene Ziel für das diesjährige operative Ergebnis (EBITDA) hervor. Auf Segmentebene stünden übertroffene Erwartungen mit dem Agrargeschäft in Zusammenhang.
Das gleiche Kursziel ruft auch JPMorgan aus. Einschätzung: "Neutral". Der Umsatz sei etwas niedriger als vom Markt erwartet ausgefallen, schrieb Richard Vosser in einer am Freitag vorliegenden ersten Reaktion. Das operative Ergebnis des Pharma- und Agrarchemiekonzerns habe die Konsensschätzung jedoch auf bereinigter Basis um 12 Prozent übertroffen.
Am Freitag nach der Erhöhung der Jahresziele setzte sich die Aktie von Bayer in einem schwachen Gesamtmarkt an die Spitze im DAX. Für einen charttechnischen Befreiungsschlag hat das Kursplus noch nicht gereicht. DER AKTIONÄR rät Anlegern angesichts der weiterhin bestehenden Glyphosat-Problematik, weiterhin an der Seitenlinie zu verharren.
Enthält Material von dpa-AFX
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04.08.2025, 07:32