Das Investorenduo Nordic Capital und Permira hat sich den Übernahmeprozess des europäischen Impfstoffherstellers Bavarian Nordic sicherlich einfacher vorgestellt. Nachdem die Private-Equity-Gesellschaften bereits den Übernahmepreis je Aktie nach oben gesetzt haben, müssen die Investoren den bestehenden Aktionären einen weiteren Schritt entgegenkommen.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits am Dienstag berichtete, senkten Nordic Capital und Permira die Mindestannahmeschwelle auf mindestens zwei Drittel der ausstehenden Aktien von Bavarian Nordic. Zuvor lag diese noch bei 75 Prozent.
Es sei das zweite Mal, dass das Konsortium die Hürde für den Abschluss der Transaktion senke, und dies in weniger als eine Woche, nachdem die Bieter den Angebotspreis auf 250 Dänische Kronen (38,86 US-Dollar) pro Aktie angehoben hatten, so Bloomberg. Viele Aktionäre hätten sich geweigert, das Übernahmeangebot zu akzeptieren.
Am 15. Oktober gab das Investorenduo das höhere Angebot bekannt, welches bis zum 05. November verlängert wurde. Nordic Capital und Permira konstatierten aber auch, dass lediglich gut ein Viertel der Bavarian-Nordic-Aktionäre zu dem Zeitpunkt ihre Anteile angedient hätten. Zudem ließen die Investoren verlauten, dass das Konsortium "nach dem 22. Oktober 2025 daran gehindert ist, das Angebot weiter zu verbessern oder die Angebotsfrist zu verlängern." Dieser Tag ist heute. Heißt: Eine weitere Verlängerung über den 05. November hinaus ist dann nicht mehr möglich.
Es ist alles andere als in trockenen Tüchern, dass Nordic Capital und Permira die Mehrheit von zwei Dritteln erreichen, damit das Übernahmeangebot über die Bühne geht und Bavarian Nordic den Besitzer wechselt. Platzt der M&A-Deal, dürfte die Aktie des Impfstoffherstellers wieder in den Bereich vor dem Bekanntwerden des Übernahmeversuches fallen. Investierte Anleger nutzen das Kursniveau von über 32 Euro zum Ausstieg. Das Risiko eines Scheiterns ist derzeit gegeben.
22.10.2025, 14:22