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Foto: BASF
20.09.2022 Thorsten Küfner

BASF und das Gas

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BASF

Eigentlich läuft es operativ beim Chemiekonzern BASF relativ gut. Das Unternehmen hat die infolge des Ukraine-Krieges gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise zuletzt noch recht gut weggesteckt. Trotz der sich eintrübenden Konjunkturaussichten hob BASF Ende Juli sogar die Ziele für 2022 an. Im Fokus steht aber vor allem der drohende Gasmangel.

Im zweiten Quartal 2022 machte BASF dank Preiserhöhungen und des schwachen Euro mehr Geschäft und Gewinn, auch wegen eines höheren Beteiligungsergebnisses bei der Gas- und Ölfördertochter Wintershall Dea.

Möglicher Gasmangel bereitet Sorgen

Im Fokus steht mittlerweile aber ein drohender Gasmangel, sollte Russland seine Lieferungen nach Europa weiter reduzieren oder ganz stoppen. Momentan fließt nur wenig russisches Gas über die Ukraine-Pipeline nach Deutschland. BASF rechnet aber auch bei Ausrufung der letzten Gas-Notstandsstufe mit genügend Erdgas für den Weiterbetrieb des Stammwerks in Ludwigshafen - zumindest in eingeschränktem Umfang.

"Sollte die Bundesregierung die dritte und letzte Notstandsstufe ausrufen, gehen wir derzeit davon aus, dass BASF noch ausreichend Erdgas erhalten würde, um den Betrieb am Standort Ludwigshafen mit reduzierter Last aufrechtzuerhalten", sagte Konzernchef Martin Brudermüller bei Vorlage der Halbjahreszahlen.

Der Chemiekonzern gehört zu den Gas-Großverbrauchern in Europa. Der Erdgasverbrauch in Ludwigshafen betrug 2021 in etwa 37 Terawattstunden, davon wurde etwa die Hälfte für die Strom- und Dampferzeugung verwendet, die Hälfte aber auch als Rohstoff.

BASF habe bereits einige Maßnahmen ergriffen, um das Risiko zu mindern, hatte der Firmenlenker erläutert. Die Vorbereitungen, um Erdgas etwa durch Heizöl zu ersetzten, kämen - soweit technisch möglich - voran. Bei Anlagen, die große Mengen an Erdgas benötigen, werde BASF die Produktion reduzieren. Dazu zählten etwa die Ammoniakanlagen. Dies sei eine gängige Praxis in der chemischen Industrie, etwa bei unwirtschaftlichen Margen.

Die Mehrkosten für die europäischen BASF-Standorte beliefen sich Brudermüller zufolge im Vergleich zum Vorjahr im zweiten Quartal auf 800 Millionen Euro.

Insgesamt lief es im ersten Halbjahr aber noch gut für das Unternehmen, das daher den Ausblick anhob. Dabei wurde aber auch betont, dass hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie mit Blick auf die Gasversorgung denkbare Produktionsunterbrechungen in Europa zusätzlich belastet könnten.

BASF (WKN: BASF11)

Die anhaltend hohen Energiekosten sowie die Sorgen vor einem Gasmangel bleiben zusammen mit den Rezessionsängsten ein starker Belastungsfaktor für den DAX-Titel. Da zudem das Chartbild eher trüb ist, drängt sich bei der günstig bewerteten Dividendenperle derzeit kein Einstieg auf. Bereits investierte Anleger belassen den Stopp bei 39,00 Euro. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

Mit Material von dpa-AFX

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