Der fallende Ölpreis wirkt sich nach wie vor negativ auf die BASF-Aktie aus. Am Markt werden die Auswirkungen weiter überschätzt. Selbst die jüngsten Aussagen von Konzernchef Kurt Bock, der noch einmal betont hatte, dass der weltgrößte Chemiekonzern auch von einem niedrigen Ölpreis über das Chemiegeschäft profitiert, haben die Lage nicht geändert. Im starken Marktumfeld zählt BASF zwar zu den schwächeren Titeln, dennoch nähert sich der Kurs erneut dem Widerstandsbereich zwischen 75 und 76 Euro an.
Aus charttechnischer Sicht wäre der Sprung über diese Marke ein großer Schritt in Richtung der alten Höchststände über 85 Euro. Von Analystenseite werden die Veränderungen des Ölpreises zwar ebenfalls negativ gesehen, dennoch bleiben die Bullen am Ruder. So hat die britische Investmentbank HSBC das Kursziel für BASF von 90 auf 88 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Overweight“ belassen. Grund für das neue Ziel sei der erwähnte, tiefere Ölpreis, so Analyst Geoff Haire.
Die Konzernführung bleibt derweil unbeeindruckt von der Entwicklung des Ölpreises. Die Aussage von Kurt Bock: Die fallenden Profite der Tochter Wintershall im Öl- und Gasgeschäft werden durch wachsende Gewinne im Petrochemiegeschäft kompensiert. Nur schwierig zu managende, größere Preisschwankungen würden dem Konzern Schwierigkeiten beraten. Bock erwartet in Zukunft dennoch steigende Ölpreise.
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Trotz der schwächeren Entwicklung der vergangenen Tage sollten Anleger ruhig bleiben. BASF ist ein Top-Konzern, der mit seiner breiten Marktstellung in Wahrheit deutlich unabhängiger vom Ölpreis ist, als es derzeit am Markt erwartet wird. Die DAX-Aktie bleibt ein Basisinvestment mit einer starken Dividendenrendite von fast vier Prozent. DER AKTIONÄR sieht Potenzial bis in den Bereich von 95 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)