Die Stimmung in der Chemischen Industrie ist weiterhin trüb. Dies lässt sich relativ einfach auch an der Kursentwicklung von Lanxess und Evonik ablesen, die in den vergangenen Monaten kräftig unter Druck geraten sind. Hingegen schlägt sich die Aktie des breit aufgestellten Weltmarktführers BASF noch relativ wacker. Doch alle leiden unter der aktuellen Lage.
So ist das vom Münchner Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima für die Branche im Oktober um 7,4 Punkte auf minus 19,4 Punkte gefallen. Das ist der schlechteste Wert seit mehr als zwei Jahren. "Die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung reichen in der aktuellen Konjunkturlage nicht aus, um eine Trendwende einzuleiten", sagt Ifo-Expertin Anna Wolf.
Vor allem die Zukunftsaussichten wurden negativer bewertet. Hier ging es um 9,6 Punkte auf minus 13,3 nach unten. Die aktuelle Lage wird mit minus 25,3 zwar noch schlechter beurteilt, hier fiel der Rückgang mit 5,5 Punkten aber etwas geringer aus.
Unter anderem zwinge der gestiegene Wettbewerbsdruck aus dem Ausland viele Betriebe, ihre Preise zu senken, heißt es vom Ifo. Inzwischen überwiegen klar die Unternehmen, die ihre Produkte billiger abgeben wollen, gegenüber denen mit Plänen zur Preissteigerung. Im September hatte noch annähernd Gleichstand geherrscht. Dazu könnte auch beitragen, dass der Auftragsbestand derzeit extrem schlecht ist. Mit minus 68,9 Punkten wurde er so schlecht beurteilt wie seit mehr als drei Jahrzehnten nicht. Auch die Kapazitätsauslastung ist schlecht. Mit 71 Prozent liegt sie etwa 10 Punkte unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre.
Die schlechte Lage macht sich auch an anderer Stelle bemerkbar, wie Wolf erklärt: "Die Kombination aus mangelnder Wettbewerbsfähigkeit, sinkenden Verkaufspreisen bei gleichzeitig hohen Kosten und schwachen Aufträgen zwingt die Betriebe, Investitionen zu drosseln und Personal weiter abzubauen", sagt sie.
Die Aktien von Lanxess und Evonik befinden sich weiterhin in einem intakten Abwärtstrend. Anleger sollten hier nicht ins fallende Messer greifen, sondern von der Seitenlinie aus eine Besserung der Lage im Chemiesektor sowie eine Bodenbildung abwarten.
Vor diesem Hintergrund kann sich die Performance der BASF-Aktie in den vergangenen Monaten durchaus sehen lassen. Mehr zu dem DAX-Titel lesen Sie in der neuen Print-Ausgabe 46/2025. Hier bequem als ePaper erhältlich.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX
10.11.2025, 13:59