Die AXA-Aktie stand am Freitag stark unter Druck. Anleger reagierten enttäuscht auf die Halbjahreszahlen des Versicherers. Trotz positiver operativer Entwicklung sackte der Kurs zeitweise um über acht Prozent ab. Dabei konnten die Franzosen auch gute Nachrichten verbreiten. Ein Bereich macht besonders Hoffnung.
AXA hat am Freitag seine Zahlen für das erste Halbjahr präsentiert (DER AKTIONÄR berichtete). Anleger reagierten enttäuscht auf das Zahlenwerk. Operativ lief es für die Franzosen zwar rund, Währungseffekte verhagelten dem Konzern aber den Nettogewinn. Dieser gab im Vorjahresvergleich leicht nach. Solche Währungseffekte dürften jedoch vor allem kurzfristiger Natur sein.
Operativ konnte AXA in vielen Bereichen überzeugen. Besonders positiv fiel das Prämienwachstum bei AXA XL, dem Geschäftsbereich für P&C-Versicherungen und Spezialrisiken, ins Gewicht. In der Rückversicherungssparte AXA XL Re stiegen die Prämien um elf Prozent auf rund zwei Milliarden Euro.
Das Unternehmen zeigte sich in Analystencalls und Mediengesprächen entsprechend zufrieden – und verwies auf die Restrukturierung der Sparte in den vergangenen Jahren. Man habe Risiken reduziert, disziplinierter gezeichnet und so gute Ergebnisse erzielt.
Im Markt wird aktuell viel über die Abschwächung des Rückversicherungsmarkts diskutiert – insbesondere nach dem „Reset“ 2023, der zu steigenden Prämien geführt hatte. Inzwischen sind die Preise, vor allem im Bereich Naturkatastrophen, leicht rückläufig. Das nährte Sorgen, ob Rückversicherer und Erstversicherer wie AXA darunter leiden könnten.
Doch AXA-CFO Alban de Mailly Nesle relativierte diese Bedenken deutlich: „Unsere Rückversicherungserträge liegen bei rund 500 Millionen Euro jährlich, aber wir geben über 2,5 Milliarden Euro an Margen durch Rückversicherungen ab. Unter dem Strich werden wir von den sinkenden Preisen mehr profitieren als verlieren.“
Trotz der positiven Aussagen und überzeugenden Wachstumszahlen reagierte der Markt am Freitag mit starken Kursverlusten. Kurzfristig dominierten offenbar makroökonomische Sorgen. Insgesamt bleibt die Aktie jedoch attraktiv. Mutige Anleger nutzen den Rücksetzer zum Einstieg oder Nachkauf.
04.08.2025, 08:10