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Analyst bremst Intel-Euphorie – die Rechnung könnte noch kommen

Analyst bremst Intel-Euphorie – die Rechnung könnte noch kommen
Foto: Intel Corporation
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Marion Schlegel 15.08.2025, 21:22 Marion Schlegel

Bernstein warnt, dass der Einstieg der US-Regierung bei Intel die grundlegenden Probleme des Chipkonzerns nicht lösen werde. Laut Bloomberg prüft die Trump-Regierung den Kauf einer Beteiligung, um den Bau eines verzögerten Werks in Ohio zu finanzieren. Dies passe zu Trumps Strategie, staatlich unterstützte „nationale Champions“ in Schlüsselindustrien aufzubauen – ein Bruch mit früherer Freihandelspolitik.

Intel (WKN: 855681)

Die Aussicht auf staatliche Hilfe ließ die Intel-Aktie am Donnerstag um rund sieben Prozent steigen. Und auch am Freitag geht es bei dem Papier weiter nach oben. Im späten Handel ist Intel mit plus 5,1 Prozent der stärkste Wert des Tages im Nasdaq 100. Bernstein bleibt aber skeptisch und stuft die Aktie mit „Market Perform“ und einem Kursziel von 21,00 Dollar ein, was etwa 16 Prozent unter dem aktuellen Kurs liegt.

Analyst Stacy Rasgon sieht die „Hoffnung“ auf Intel zurück, zweifelt jedoch an der Wirksamkeit des Plans, da Intel eher Vision als Geld brauche. Der Zeitplan, innerhalb von vier Jahren fünf neue Fertigungsprozesse zu entwickeln, laufe nicht gut. Ohne klare Prozess-Roadmap seien Milliardeninvestitionen wirtschaftlich nutzlos, und hier könne die Regierung wenig ausrichten.

Intel könnte die Gelder zwar angesichts hoher Verluste und des teuren Kapazitätsausbaus nutzen, brauche aber vor allem Kundenverträge zur Auslastung. Trump könne Unternehmen zum Kauf von Intel-Chips drängen oder mit Zöllen und Regulierung indirekt helfen. Unklar sei jedoch, wie das Ohio-Werk wirtschaftlich tragfähig werde, wenn es ohne gesicherte Kundennachfrage fertiggestellt werde.

Ebenso offen ist, was Trump als Gegenleistung will. Beispielhaft erhält die US-Regierung 15 Prozent der China-Umsätze von Nvidia und AMD sowie das Verteidigungsministerium 30 Prozent des Mehrerlöses aus Verkäufen von MP Materials, nachdem es sich dort beteiligt hat. Rasgon merkt an: „Wir werden sehen, ob Intel von ihm ein besseres Geschäft herausholen kann.“

Die Aktie von Intel bleibt eine heiße Spekulation. Nur risikobereite Anleger sollten sich beteiligen. Investierte Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 15,00 Euro nach unten ab.

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