Amazon macht Ernst bei seinem Internet-Projekt im Weltraum. Der E-Commerce- und Cloudkonzern hat bei der US-Bundeskommission für Kommunikation am Montag die Genehmigung für den Start und den Betrieb von zwei Prototyp-Internetsatelliten beantragt. Vor Ende 2022 soll es losgehen. Amazon greift in einem riesigen Markt an.
Amazons will mindestens zehn Milliarden Dollar für den Bau von 3.236 der Satelliten ausgeben. Der Konzern sprach am Montag von einem wichtigen Schritt auf dem Weg, Breitband-Internet mit hoher Kapazität „für Millionen von unversorgten und unterversorgten Verbrauchern und Unternehmen bereitzustellen“.
Das Projekt fliegt an der Börse bislang unter dem Radar. Dabei hat diese Art der Internetversorgung das Zeug, ein Riesenmarkt zu werden. Adam Jonas, Analyst bei Morgan Stanley, nennt Amazons Projekt Kuiper eine „100-Milliarden-Chance“.
Die Geschäfte der Raumfahrtindustrie werden laut Jonas in den kommenden 20 Jahren auf ein Volumen von insgesamt knapp einer Billion Dollar anwachsen.
Mit Kuiper könnte Amazon das nächste ganz große Ding gelingen. Langfristig hilft so etwas der Aktie definitiv auf die Sprünge. Kurzfristig aber bleibt es nach den mauen Zahlen und dem schlappen Ausblick (DER AKTIONÄR berichtete) voraussichtlich holprig.
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