Pramila Jayapal, Demokratin aus Washington, macht mobil gegen Amazon. Jayapal will den E-Commerce-Konzern daran hindern, Verkäufern seine Logistikdienste im Austausch gegen eine bevorzugte Behandlung in den Webshops anzubieten. Eine Abspaltung würde den wahren Wert der Amazon-Logistiksparte ans Licht bringen.
Jayapal bezieht sich bei ihrem Plan auf den Ending Platform Monopolies Act. Dieser verlangt von dominanten Plattformen Geschäftsbereiche zu verkaufen, wenn diese zu viel Macht über ihre Kunden hätten. „Viele Drittverkäufer geben an, dass sie keine andere Wahl haben, als für den Versand durch Amazon zu bezahlen, um ihre Produkte zu verkaufen“, so Jayapal-Sprecher Chris Evans.
Amazon könnte laut dem Act gezwungen sein, seine Logistikdienstleistungssparte zu verkaufen. Die Bank of America hatte den Wert des Bereichs im vergangenen Jahr in einer Studie bis zum Jahr 2025 auf knapp 230 Milliarden Dollar angegeben. Das entspricht 13 Prozent des aktuellen Börsenwerts des kompletten Konzerns.
Demnach ist die Sparte auch mehr wert als so einige der größten Konzerne in den USA, unter anderem die Dow-Werte Coca-Cola, McDonald’s und Johnson & Johnson.
Es ist fraglich, ob Jayapal für ihr Vorhaben eine Mehrheit findet. Kein Zweifel besteht allerdings darin, dass die Logistiksparte eines von vielen Juwelen im Amazon-Konzern ist, deren Wert die Börse noch unterschätzt. Diskussionen und Pläne, wie der Jayapals, können demnach nur positiv für den Aktienkurs gewertet werden. Für den AKTIONÄR bleibt die Amazon-Aktie ein Basisinvestment.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".