Die Allianz konnte in den vergangenen Tagen mit ihren Quartalszahlen nicht überzeugen. Nun hat ein großer Konkurrent seine Zahlen vorgelegt. Der Wettbewerber konnte seinen operativen Gewinn deutlich steigern und lässt operativ sogar die Allianz alt aussehen. Ist damit auch die Aktie nun erste Wahl im Sektor?
Generali ist auf Erfolgskurs: Im ersten Quartal 2025 stiegen die operativen Erträge des italienischen Großversicherers im Vergleich zum Vorjahr um beachtliche 8,6 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro. Dies gelang dem Konzern, obwohl die Prämieneinnahmen mit rund 26,5 Milliarden Euro aufgrund eines Rückgangs im Lebensversicherungsgeschäft nahezu stagnierten. Generali übertraf bei der operativen Gewinnentwicklung sogar den deutschen Branchenprimus Allianz. Die Münchner steigerten das operative Ergebnis im ersten Quartal um 6,3 Prozent.
Treiber des Gewinnwachstums bei Generali war einmal mehr das Schaden- und Unfallgeschäft: Hier konnte der Versicherer die Beitragseinnahmen erhöhen und gleichzeitig die Combined Ratio verbessern – also einen größeren Anteil der Einnahmen nach Kosten einbehalten. Damit zeigt sich das Underwriting diszipliniert und effizient. Das dürfte bei den Anlegern gut ankommen.
Trotz des starken operativen Abschneidens lag der Nettogewinn mit rund 1,2 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert – ein Minus von knapp fünf Prozent. Der Rückgang erklärt sich allerdings durch Sondereffekte: 2024 hatte Generali von hohen Kapitalerträgen sowie dem Verkauf einer Tochtergesellschaft profitiert – Effekte, die sich in diesem Jahr nicht wiederholten.
CEO Philippe Donnet bleibt angesichts der robusten operativen Entwicklung optimistisch. Die mittelfristigen Ziele bis 2027 wurden bekräftigt: Der Gewinn je Aktie soll zwischen 2025 und 2027 im Schnitt um acht bis zehn Prozent pro Jahr steigen. Die Dividende je Aktie will der Konzern jährlich sogar um mehr als zehn Prozent erhöhen – ein klares Signal an langfristig orientierte Investoren.
Die Zahlen zeigen: Generali überzeugt mit operativer Stärke und klarer Strategie. Auch wenn der Nettogewinn rückläufig war, stellt dies angesichts des starken Vorjahres keine Überraschung dar. Insgesamt bevorzugt DER AKTIONÄR aber weiterhin die Konkurrenten Allianz und AXA. Fundamental sind sie noch einen Tick besser aufgestellt als die Italiener.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz, Generali.