Fitch Ratings hat in einer neuen Branchenanalyse allen großen europäischen Versicherern ein starkes bis sehr starkes Zeugnis ausgestellt. Die Ratingagentur lobt die hohe Profitabilität, solide Kapitalausstattung und die robuste operative Leistung der Branche. Einige Schwergewichte stechen besonders hervor.
Laut Fitch zeichnen sich alle großen europäischen Versicherer durch stark diversifizierte Ertragsquellen aus, die auch in schwächeren Konjunkturphasen Stabilität sichern. Zur von Fitch untersuchten Gruppe zählen Allianz, Aviva, AXA, Generali, MAPFRE und Zurich Insurance.
2024 habe sich die finanzielle Performance branchenweit verbessert – getrieben durch ein günstiges Umfeld in der Lebensversicherung und eine verbesserte Preisgestaltung im Nichtlebensgeschäft. Die Schaden-Kosten-Quote blieb im Durchschnitt stabil, Naturkatastrophenschäden bewegten sich auf konstantem Niveau.
Ein zentrales positives Signal: Alle untersuchten Versicherer wiesen Ende 2024 und zur Jahresmitte 2025 sehr hohe Solvabilitätsquoten auf. Trotz hoher Dividenden und Aktienrückkäufe konnten starke operative Erträge und positive Markteffekte die Kapitalausstattung weiter stützen.
Im Fitch-Prism-Global-Modell erzielten die meisten Versicherer Bewertungen zwischen „Extrem stark“ und „Sehr stark“. Lediglich Generali wurde leicht auf „Stark“ herabgestuft.
Die Verschuldungsgrade (Financial Leverage Ratios) lagen Ende 2024 zwischen 17 Prozent und 25 Prozent – ein Niveau, das Fitch den Ratingkategorien „aa“ bis „a“ zuordnet. Bis Ende 2025 erwartet die Agentur stabile oder leicht sinkende Quoten, da keine Ausweitung der Verschuldung geplant ist und gleichzeitig die Eigenmittel weiter zunehmen dürften.
Die Unternehmensprofile aller großen europäischen Kompositversicherer wurden mit „aa+“ oder „aa“ bewertet – ein Ausdruck führender Marktpositionen, breiter geografischer Aufstellung und ausgewogener Geschäftsmodelle.
Auch das Asset Management überzeugt Fitch: Der Großteil der Anlagen bestehe aus festverzinslichen Papieren mit hoher Bonität. Fitch attestiert den Gesellschaften zudem ein diszipliniertes und ausgereiftes Asset-Liability-Management, insbesondere durch den Abbau von Zinsrisiken in den Lebensportfolios.
Bei den Ratings für die Finanzstärke (IFS) bestätigen Allianz, AXA und Zurich ihre Spitzenposition mit der Bewertung AA und stabilem Ausblick. MAPFRE folgt mit A+ und positivem Ausblick. Aviva und Generali liegen mit A- leicht darunter, allerdings ebenfalls mit stabilem Ausblick.
Europas Versicherer präsentieren sich so stark wie seit Jahren nicht. Anleger, die auf defensive Qualitätstitel setzen wollen, finden hier attraktive Langfristkandidaten. Favoriten sind aktuell die Aktien von Allianz, AXA und Generali.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.
30.10.2025, 16:11