Jahresabschluss 2020: Sichtbare Ergebnisse im Rahmen der Restrukturierung mit deutlich verbessertem Recurring EBITDA (+28 %) in herausfordernden Zeiten der COVID-19-Pandemie
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DGAP-News: aap Implantate AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis/Jahresbericht
Jahresabschluss 2020: Sichtbare Ergebnisse im Rahmen der Restrukturierung
mit deutlich verbessertem Recurring EBITDA (+28 %) in herausfordernden
Zeiten der COVID-19-Pandemie
30.04.2021 / 17:33
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Die aap Implantate AG ("aap" oder "Gesellschaft") erzielte in einem von
COVID-19 geprägten Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 9,3 Mio. EUR
(GJ/2019: 11,7 Mio. EUR) und damit einen Wert in der oberen Hälfte der
Guidance von 8,0 Mio. EUR bis 10,0 Mio. EUR. Weiterhin realisierte die
Gesellschaft trotz COVID-19 und umfassender Restrukturierungsaufwendungen
ein verbessertes EBITDA in Höhe von -4,8 Mio. EUR (GJ/2019: -5,1 Mio. EUR),
das ebenfalls in der oberen Hälfte der im Oktober 2020 angehobenen Prognose
von -5,9 Mio. EUR bis -4,5 Mio. EUR lag. Unter Herausrechnung der
Einmaleffekte verbesserte sich das Recurring EBITDA im Geschäftsjahr 2020
deutlich um +28 % auf -3,4 Mio. EUR (GJ/2019: -4,8 Mio. EUR) und spiegelt
damit die sichtbaren Ergebnisse im Rahmen der Restrukturierung trotz des
massiven COVID-19-bedingten Umsatzrückgangs wider.
2020 - Wesentliche Ergebnisse und Fortschritte
- Umsatz nach Regionen: Umsatzentwicklung in Deutschland (-21 %) und im
internationalen Geschäft (-39 %) signifikant von COVID-19 beeinträchtigt
- USA: Dynamisches Umsatzwachstum (+41 %) durch Ausbau der Kundenbasis und
abgeschlossene Verträge mit US-weit tätigen Einkaufsverbänden und
-netzwerken
- Ergebnis: EBITDA trotz erheblicher Einmaleffekte aus Restrukturierung,
Refinanzierung und Überarbeitung des QM-Systems insbesondere durch
Kostenreduktion auf -4,8 Mio. EUR verbessert (GJ/2019: -5,1 Mio. EUR);
Recurring EBITDA um +28 % deutlich auf -3,4 Mio. EUR verbessert (GJ/2019:
-4,8 Mio. EUR)
- Bruttomarge und Kosten: Verbesserung der Bruttomarge auf 84 % (GJ/2019: 80
%) durch gestiegenen Anteil hochmargiger US-Umsätze an Gesamtumsätzen und
Einstellung des Standardtraumaportfolios; massive Kostenreduktion durch
deutlichen Rückgang bei Personalaufwand (-1,7 Mio. EUR) und sonstigen
betrieblichen Aufwendungen (-1,6 Mio. EUR)
- Cash-Flow und Bilanz: Verbessertes EBITDA und positive
Working-Capital-Effekte verringern operativen Finanzierungsbedarf auf -3,7
Mio. EUR (GJ/2019: -5,8 Mio. EUR); Bilanzsanierung innerhalb des
Eigenkapitals mit Kapitalherabsetzung und Verrechnung mit Bilanzverlust
- Refinanzierung: Mit Kapitalherabsetzung und Wandelschuldverschreibung
ersten beiden Schritte erfolgreich in 2020 umgesetzt; Abverkauf von
Überkapazitäten im Maschinenpark senkt Rückzahlungslast kommender Jahre;
Gewährung von Gesellschafterdarlehen zeigt Vertrauen in eingeschlagenen Weg;
Vorstand zuversichtlich für Umsetzung weiterer Maßnahmen in 2021, die bei
erfolgreichem Abschluss Finanzierung der aap sicherstellen werden
- LOQTEQ(R): Grundlegende Überarbeitung des Qualitätsmanagements mit Fokus
auf Umstellung von Prozessen und Unterlagen auf gestiegene regulatorische
Anforderungen; erfolgreiche Rezertifizierung unter noch gültiger MDD-Norm
bis 2024
- Silberbeschichtungstechnologie: Alle regulatorischen Voraussetzungen für
Start der klinischen Humanstudie in Deutschland erfüllt; Testbeschichtungen
für potentiell abzuschließende erste gemeinsame Entwicklungsprojekte
durchgeführt; laufende Gespräche mit globalen Medizintechnikunternehmen über
potentielle Kofinanzierung der Studie und weitere Kooperationsmöglichkeiten
- Resorbierbare Magnesiumimplantat-Technologie: Bestätigung von FDA für
wahrscheinliche Einstufung als besonders innovative "Novel" Technologie und
Qualifikation für schnelleren "De Novo" Zulassungsweg; Ergebnisse der
Pilot-Tierstudie mit Colorado State Universität zeigen kontrollierbaren
Abbauprozess, plangemäße Knochenheilung und damit insgesamt "Proof of
concept" der Technologie; vielversprechende Gespräche mit technologieaffinen
Investoren zur Finanzierung der gemeinsamen Weiterentwicklung der
Technologie laufen
Für eine detaillierte Auswertung der Management Agenda 2020 verweist aap auf
den heute veröffentlichten konsolidierten Jahresfinanzbericht 2020.
2020 - Finanzkennzahlen
Umsatz
in TEUR GJ/2020 GJ/2019[1][1] Veränderung
1. #footnote_1
Umsatz 9.326 11.739 -21 %
Deutschland 2.245 2.844 -21 %
USA 2.866 2.039 +41 %
USA Distributoren 2.582 1.951 +32 %
USA Globale Partner 284 88 >+100 %
International (ohne USA) 4.215 6.855 -39 %
Europa (ohne Deutschland) 1.743 1.960 -11 %
BRICS-Staaten 967 1.759 -45 %
RoW (Rest of World) 1.505 3.136 -52 %
Umsatz 9.326 11.739 -21 %
[1] Der Ausweis, der im Vorjahr noch ausgewiesenen sonstigen Umsatzerlöse
entfällt und wird fortan den einzelnen Regionen zugeordnet.
Mit Blick auf die Umsatzentwicklung in den einzelnen Regionen zeigt sich,
dass im Geschäftsjahr 2020 mit Ausnahme der USA alle wesentlichen Märkte der
aap von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betroffen waren.
Dementsprechend verzeichnete die Gesellschaft sowohl in Deutschland (-21 %)
als auch im internationalen Geschäft (ohne USA; -39 %) jeweils einen
deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Dabei machten sich die pandemiebedingten Beeinträchtigungen insbesondere mit
Blick auf das für aap sehr wichtige Auslandsgeschäft (ohne USA; rund 58 %
des Gesamtumsatzes im Geschäftsjahr 2019 mit den größten Kunden aus Spanien,
Südafrika, Brasilien und Mexiko) bemerkbar.
In den USA befindet sich aap hingegen auf einem dynamischen Wachstumskurs
und konnte den Umsatz im Geschäftsjahr 2020 deutlich gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres steigern (+41 %). Dieser Umsatzanstieg
basiert in erster Linie auf einem massiven Ausbau der Kundenbasis und den
abgeschlossenen Verträgen mit US-weit tätigen Einkaufsverbänden und
-netzwerken. Insgesamt konnte die positive Umsatzentwicklung in den USA die
COVID-19-bedingten Umsatzrückgange in den anderen Märkten abmildern.
EBITDA
in TEUR GJ/2020 GJ/2019 Veränderung
EBITDA -4.765 -5.142 +7 %
Einmaleffekte 1.322 335 >+100 %
Recurring EBITDA -3.443 -4.807 +28 %
aap befindet sich weiterhin in einem umfassenden Restrukturierungs- und
Refinanzierungsprozess, um die weitere Finanzierung und damit den
Fortbestand der Gesellschaft zu sichern. Dabei konnte aap im Geschäftsjahr
2020 im Rahmen der Restrukturierung bereits spürbare Fortschritte erzielen,
die sich trotz der enormen Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie
unter anderem in den folgenden Entwicklungen widerspiegeln:
- Steigerung der Bruttomarge auf 84 % (GJ/2019: 80 %) durch verbesserten
Produkt-, Kunden- und Preismix mit geringeren Materialaufwendungen, der
durch gestiegenen Anteil hochmargiger US-Umsätze an Gesamtumsätzen und
Einstellung des Standardtraumaportfolios zum Ende des GJ/2019 positiv
beeinflusst wurde
- Deutlicher Rückgang bei Personalaufwand (-1,7 Mio. EUR) primär durch in
Q1/2020 umgesetzten Personalabbau (Personalbestand -30 % zum 31.12.2020 vs.
31.12.2019)
- Signifikante Reduktion der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (-1,6 Mio.
EUR) vor allem in unmittelbarer Reaktion auf die COVID-19-Pandemie bei
Werbe- und Reisekosten, aber auch bei Beratungs- und Raumkosten
Daneben wurde das Ergebnis im Geschäftsjahr 2020 signifikant von
Einmaleffekten aus der laufenden Restrukturierung und Refinanzierung (0,9
Mio. EUR) sowie der Überarbeitung des Qualitätsmanagement-Systems (0,8 Mio.
EUR) belastet.
Ausgehend von den zuvor beschriebenen Entwicklungen verbesserte sich das
EBITDA im Geschäftsjahr 2020 auf -4,8 Mio. EUR (GJ/2019: -5,1 Mio. EUR).
Unter Herausrechnung der Einmaleffekte verbesserte sich das Recurring EBITDA
im Berichtszeitraum signifikant um 28 % auf -3,4 Mio. EUR (GJ/2019: -4,8
Mio. EUR. Insgesamt spiegelt dies die angestrebte Entwicklung wider: Fokus
auf etablierte Märkte mit höheren Ergebnismargen und nachhaltige
Verschlankung der Kostenstruktur zur Verbesserung der operativen
Performance.
Ausblick für 2021
In den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2021 lag der Fokus auf der
Sicherung der weiteren Finanzierung der aap. Dabei wurden weitere Maßnahmen
umgesetzt, um die Kontinuität des Unternehmens zu sichern und das geplante
Wachstum sowie die weitere Entwicklung der Schlüsseltechnologien zu
finanzieren. In diesem Zusammenhang hat aap Ende März 2021 einen Kaufvertrag
mit einem Berliner Immobilienunternehmen über den Verkauf eines Grundstücks
in Brandenburg unterzeichnet und qualifizierte sich erstmals für die
Inanspruchnahme von staatlichen Corona-Hilfen im Rahmen des
COVID-19-Hilfsprogramms Überbrückungshilfe III. Aus den vorgenannten
Finanzierungsmaßnahmen sind aap bereits Mittel in Höhe von 0,5 Mio. EUR
zugeflossen, weitere Mittel über rd. 0,4 Mio. EUR werden der Gesellschaft
bei erfolgreichem Abschluss beider Finanzierungsmaßnahmen kurzfristig
zufließen. Darüber hinaus arbeitet der Vorstand aktuell an der Umsetzung
weiterer Maßnahmen und ist zuversichtlich diese erfolgreich umzusetzen und
damit die Finanzierung der aap entsprechend der aktuellen Businessplanung
sicherzustellen. Die Gesellschaft möchte zudem die Effizienz im
Produktionsablauf kontinuierlich erhöhen und so die Herstellungskosten im
zweistelligen Prozentbereich reduzieren. Daneben hat sich aap im gesamten
Unternehmen weiterhin eine strenge Kostendisziplin auferlegt.
Unter der Annahme einer sich zwischen dem zweiten und dritten Quartal
entspannenden COVID-19-Situation will aap im Geschäftsjahr 2021 wieder auf
den Wachstumspfad zurückkehren. Der Vorstand erwartet einen Umsatz zwischen
12,0 Mio. EUR und 15,0 Mio. EUR, was einer deutlichen Wachstumsrate von +29
bis +61 % entspricht. Dabei sollen alle Märkte zu dem geplanten
Umsatzwachstum beitragen, wobei die USA als Hauptwachstumstreiber fungieren
soll.
Mit Blick auf das Ergebnis will aap im operativen Traumageschäft bei einer
plangemäßen Entwicklung im Geschäftsjahr 2021 erstmals ein positives EBITDA
erreichen. Mit Berücksichtigung der vollen F&E-Projektkosten und vor einer
möglichen Co-Finanzierung erwartet der Vorstand für das laufende Jahr ein
EBITDA zwischen -5,5 Mio. EUR und -3,5 Mio. EUR.
Im Bereich ihrer innovativen Silberbeschichtungstechnologie ist die
Technologie- und Produktentwicklung für die klinische Humanstudie
abgeschlossen und alle regulatorischen Voraussetzungen (Genehmigungen BfArM
und Ethikkommissionen) für den Start der Studie in Deutschland erfüllt. Vor
dem Hintergrund der weiterhin grassierenden COVID-19-Pandemie, die durch die
Lockdown-Maßnahmen zu einem massiven Rückgang an Trauma-Patienten führt,
plant aap die Studie im Geschäftsjahr 2021 zunächst in einzelnen klinischen
Zentren zu beginnen und dann sukzessive auf alle teilnehmenden Kliniken in
Deutschland auszuweiten. Noch wesentlich mehr Aufwand wird die angestrebte
Marktzulassung der Silberbeschichtungstechnologie in den USA generieren.
Aufgrund der knappen Ressourcen will die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021
den Zulassungspfad der klinischen Humanstudie in den USA mit der FDA
vorantreiben und notwendige Dokumente zur Einreichung bei der Behörde
vorbereiten, um die Studie später auch in den USA starten zu können.
aap hat mit den bisherigen Fortschritten im Rahmen der Restrukturierung und
Refinanzierung eine gute und solide Basis für den Neustart gelegt. Der
Vorstand ist zuversichtlich, dass es mit vereinten Kräften gelingen wird,
aap nachhaltig in die Erfolgsspur zu führen und in ein finanziell gesundes
und unabhängiges Unternehmen zu wandeln.
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aap Implantate AG (ISIN DE0005066609) - General Standard/Regulierter Markt -
Alle deutschen Börsenplätze -
Über aap Implantate AG
Die aap Implantate AG ist ein global tätiges Medizintechnikunternehmen mit
Sitz in Berlin, Deutschland. Das Unternehmen entwickelt, produziert und
vermarktet Produkte für die Traumatologie. Das IP-geschützte Portfolio
umfasst neben dem innovativen anatomischen Plattensystem LOQTEQ(R) ein
weites Spektrum an Lochschrauben. Darüber hinaus verfügt die aap Implantate
AG über eine Innovationspipeline mit vielversprechenden
Entwicklungsprojekten, wie der antibakteriellen
Silberbeschichtungstechnologie und magnesiumbasierten Implantaten. Diese
Technologien adressieren kritische und bislang noch nicht adäquat gelöste
Probleme in der Traumatologie. Die aap Implantate AG vertreibt ihre Produkte
in Deutschland direkt an Krankenhäuser, Einkaufsgemeinschaften und
Verbundkliniken, während auf internationaler Ebene primär ein breites
Distributorennetzwerk in rund 25 Ländern genutzt wird. In den USA setzt das
Unternehmen mit ihrer Tochtergesellschaft aap Implants Inc. auf eine hybride
Vertriebsstrategie. Dabei erfolgt der Vertrieb sowohl über
Distributionsagenten als auch im Rahmen von Partnerschaften mit globalen
Orthopädieunternehmen. Die Aktie der aap Implantate AG ist im General
Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (XETRA: AAQ.DE). Weitere
Informationen entnehmen Sie bitte unserer Website unter www.aap.de.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Mitteilung kann zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf den
gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie ihm
derzeit zur Verfügung stehender Informationen basieren. Die
zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten
zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Verschiedene bekannte
wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu
führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung
oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen
Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen auch diejenigen ein, die
aap in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Zukunftsgerichtete
Aussagen gelten deshalb nur an dem Tag, an dem sie gemacht werden. Wir
übernehmen keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten
zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse
oder Entwicklungen anzupassen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
aap Implantate AG; Fabian Franke; Head of Investor Relations; Lorenzweg 5;
D-12099 Berlin; Tel.: +49 (0)30 75019 - 134; Fax.: +49 (0)30 75019 - 290;
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1191383 30.04.2021
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Quelle: dpa-AFX