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Foto: IMAGO
31.12.2021 Marion Schlegel

Mainz Biomed nach dem erfolgreichen IPO – CEO Guido Baechler im Interview

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Die Stadt Mainz hat sich zum großen deutschen Biotech-Standort entwickelt. Nachdem BioNTech im Oktober 2019 den Gang an die Börse in den USA gewagt hatte, folgte im November dieses Jahres ein weiteres erfolgreiches IPO eines Mainzer Biotech-Unternehmens: von Mainz Biomed. DER AKTIONÄR hat vor Kurzem mit dem Vorstandschef, Guido Baechler, über das IPO, das Top-Projekt sowie die weiteren Ziele gesprochen. Hier das komplette Interview:

Herr Baechler, wie zufrieden sind Sie mit dem Börsengang? Wie lange ist Mainz Biomed nun in etwa durchfinanziert?

Guido Baechler: Wir sind sehr zufrieden mit der Reaktion des Marktes auf unseren Börsengang und haben eine starke Unterstützung erfahren.

Wir haben ein hervorragendes Team, das sich verpflichtet fühlt, die bedeutende Marktchance zu ergreifen, die wir vor uns haben, und so den Shareholder Value zu steigern. Das durch den Börsengang eingenommene Kapital wird verwendet, um die Kommerzialisierung von ColoAlert in Deutschland und Europa voranzutreiben und den Prozess in den USA für die Einreichung bei der FDA sowie die Erlangung der Pre-Market-Zulassung für ColoAlert einzuleiten.

Ihr Top-Produkt ist der Darmkrebsvorsorgetest ColoAlert. In welchen Ländern ist ColoAlert bereits erhältlich, in welchen weiteren Ländern ist die Markteinführung geplant?

Unser Schwerpunkt für ColoAlert liegt derzeit auf dem deutschen Markt. Darüber hinaus prüfen wir eine kurzfristige Ausweitung des Vertriebs außerhalb von Deutschland mit externen kommerziellen Partnern.

Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts erkrankten im Jahr 2016 allein in Deutschland 33.400 Männer und 27.600 Frauen an Darmkrebs, etwa 25.000 Menschen starben an den Folgen. Der Hauptgrund dafür liegt in der zu späten Erkennung: Derzeit werden 71 % der Diagnosen erst in späteren Stadien (C & D) der Erkrankung gestellt.

Wir treiben derzeit unseren FDA-Antragsprozess in den USA zwecks Zulassung voran, um den großen adressierbaren Markt dort ansprechen zu können. Jüngste FDA-Entscheidungen sehen vor, dass das Screening in den USA ab dem Alter von 45 Jahren alle drei Jahre durchgeführt werden sollte. Derzeit gibt es 112 Millionen Amerikaner im Alter über 50, eine Zahl, die innerhalb von zehn Jahren auf 157 Millionen ansteigen soll. Wenn diese in den USA ansässigen über 50-jährigen Bevölkerungsgruppen alle drei Jahre entsprechend dieser Vorgaben getestet würden, wären heute bereits 37 Millionen Tests pro Jahr erforderlich. Diese Zahl wird zudem innerhalb von zehn Jahren auf 52 Millionen ansteigen.

In den USA ist Exact Sciences bereits mit einem Darmkrebsvorsorgetest am Markt etabliert. Was ist der Unterschied Ihres Tests zu dem von Exact?

Exact hat seinen Darmkrebstest 2014 auf den Markt gebracht und letztes Jahr einen geschätzten Jahresumsatz von etwa einer Milliarde US-Dollar erzielt, der auf Tests von weniger als fünf Prozent des gesamten adressierbaren Marktes in den USA basiert.

Das Unternehmen verkauft seinen Cologuard-Test über sein eigenes Vertriebsteam und führt alle Tests in seinem eigenen Hauptlabor in Madison, Wisconsin, durch. Diese Zentralisierungsstrategie ist mit sehr hohen Kosten verbunden und schränkt die Verbreitung des Produkts aufgrund der fehlenden Skalierbarkeit mit den eigenen Vertriebsteams ein.

Mainz Biomed verfolgt eine völlig andere Vermarktungsstrategie und plant, den ColoAlert-Test an die Tausenden, bereits bestehenden klinischen Labore zu verkaufen, die über ihre eigenen Vertriebsteams und Kundenbeziehungen zu Millionen von Ärzten verfügen.

Die Kommerzialisierungsstrategie von Mainz Biomed zielt darauf ab, durch diese Zusammenarbeit mit vielen Laboren in den USA eine schnellere und umfassendere Marktdurchdringung zu erreichen als es die Zentralisierungsstrategie möglich macht – ein Ansatz, den wir global verfolgen.

 

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