Millionen von Menschen sind weltweit von kreisrundem Haarausfall betroffen. Nun gibt es Hoffnung: Dieser Hot-Stock steht kurz vor der Zulassung einer wirksamen Pille.
Ein Schock für die Betroffenen: Plötzlich klafft da ein Loch in den Haaren. Ein Grund dafür kann Alopecia Areata (kreisrunder Haarausfall, AA) sein, eine Krankheit, von der Millionen von Menschen betroffen sind. Das Leid ist groß. Zu den berühmtesten Personen mit der Krankheit gehört die Schauspielerin Jada Pinkett Smith. Ihr Ehemann Will Smith geriet bei den diesjährigen Oscars im März in Kontroversen, nachdem er den Komiker Chris Rock geschlagen hatte, weil er über die Glatze seiner Frau gescherzt hatte. Alle Betroffenen können sich nun aber Hoffnung machen. Dieses US-Biotech-Unternehmen hat starke Phase-3-Daten zu seinem Mittel CTP-543 veröffentlicht.
Belastende Krankheit
Die genaue Pathophysiologie von AA ist unbekannt, es wird jedoch angenommen, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handelt, bei der Haarfollikel in eine vorzeitige Ruhephase eintreten, was zu dem Haarausfall führt. Die Lebensqualität der AA-Patienten ist stark beeinträchtigt, die Erkrankung bringt eine erhebliche psychische Belastung mit sich.
Die Pille CTP-543 von Concert könnte die lang ersehnte Hilfe bringen. Das Medikament wirkt, indem es ein bestimmtes Enzym namens JAK1 und JAK2 hemmt, das während einer Immunantwort aktiviert wird. Dr. James Casella, Chief Development Officer bei Concert Pharmaceuticals, sagte: „Wir arbeiten daran, die Behandlungslandschaft zu verändern, und hoffen, dass CTP-543 eine der ersten von der US-Arzneimittelbehörde FDA zugelassenen Behandlungsoptionen für diese schwere Krankheit sein wird.”
„Ich freue mich sehr über so positive Ergebnisse der Phase-3-Studie mit CTP-543. Dies ist ein wichtiger Meilenstein bei der Entwicklung neuer Behandlungen für Alopecia Areata.“
Überzeugende Studiendaten
Die jüngste Phase-3-Studie mit der zweimal täglich einzunehmenden Pille lieferte starke Ergebnisse. Untersucht wurden in den USA, Kanada und Europa insgesamt 706 Erwachsene mit AA im Alter von 18 bis 65 Jahren während eines Zeitraums von 24 Wochen. Es gab drei Gruppen: Eine erhielt zweimal täglich eine 8-mg-Tablette, eine zweimal täglich eine 12-mg-Tablette und die dritte Gruppe ein Placebo.
Die Patienten hatten zu Beginn der Studie im Durchschnitt nur 16 Prozent ihrer Haare. Bei insgesamt 41,5 Prozent, die die stärkste Dosis erhielten, wuchsen am Ende der Studie mehr als 80 Prozent ihrer Haare nach. Bei der 8-mg-Gruppe konnten sich 29,6 Prozent der Studienteilnehmer über ein solches Wachstumsausmaß freuen. Bei der Placebogruppe war nur bei 0,8 Prozent der Teilnehmer ein Nachwachsen von mehr als 80 Prozent zu beobachten.
Besonders erfreulich außerdem: Das Nebenwirkungsprofil war sehr gut. Bei weniger als fünf Prozent der Patienten traten überhaupt welche auf. Die häufigsten Reaktionen waren Kopfschmerzen und Akne.
Der Leiter der Studie, Dr. Brett King, zeigt sich zuversichtlich: „Es besteht ein großer Bedarf an Behandlungen für diese herausfordernde Krankheit und die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass CTP-543 möglicherweise eine wichtige Therapie zur Behandlung von Alopecia Areata darstellen könnte.”
Derzeit läuft eine weitere Phase-3-Studie. Daten hierzu erwartet das Unternehmen im dritten Quartal dieses Jahres. Fällt auch diese Studie positiv aus, dürfte im ersten Halbjahr 2023 der Zulassungsantrag folgen. Ein Erfolg dürfte zu einer Neubewertung der Aktie führen.
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