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Deutsche Bank: Lichtblicke trotz DWS-Desaster

Deutsche Bank: Lichtblicke trotz DWS-Desaster
Foto: EQRoy/Shutterstock
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Fabian Strebin 02.06.2022, 08:57 Fabian Strebin

Gestern war kein guter Tag für die Aktionäre der DWS Group: Die Aktie stürzte weiter brutal ab, nachdem es bereits am Dienstag eine Razzia gegeben hatte. Der Kurs des Mutterkonzerns Deutsche Bank blieb davon jedoch relativ unbeeindruckt. Letzte Äußerungen aus dem Management lassen derzeit gute Geschäfte erwarten.

Die DWS Group ist eine der vier Sparten der Deutschen Bank und lieferte in den letzten Quartalen verlässliche Gewinne an die Mutter ab, auch in Form der Dividende. Nun sind dem Konzern offenbar Unregelmäßigkeiten bei der Darstellung des Anteils nachhaltiger Anlagen zum Verhängnis geworden. Wie erwähnt wurden am Dienstag die Räume des Vermögensverwalters und auch der Deutschen Bank von den Behörden durchsucht. Zudem wird Asoka Wöhrmann an der Hauptversammlung nächste Woche seinen Posten räumen.

Im Investmentbanking läuft es weiterhin gut

Während die Aktie der DWS Group – wie zu erwarten – stark abverkauft wurde, zeigte sich das Papier der Deutschen Bank relativ unbeeindruckt. Ein Grund dafür könnte sein, dass es im operativen Geschäft derzeit gut läuft, trotz des derzeitigen Umfeldes. „Wenn wir auf das zweite Quartal blicken, sind wir eigentlich recht glücklich mit der Entwicklung“, sagte Deutsche-Bank-Vorstand Fabrizio Campelli am Dienstag auf einer Veranstaltung des Geldhauses. Das berichtete die Börsen-Zeitung. Viele der Trends aus den ersten drei Monaten 2022 hätten sich im zweiten Jahresviertel fortgesetzt. Das betreffe insbesondere die Anleihen- und Währungsseite. In der Unternehmensbank sei „über alle Geschäftssegmente hinweg“ eine starke Entwicklung zu sehen.

Ziele abermals bestätigt

Campelli verantwortet im Vorstand die Investmentbank und die Unternehmensbank. „Die Deutsche Bank ist klarerweise gut auf Kurs, um die Ziele für 2022 zu erreichen“, so Campelli weiter. Das Finanzinstitut strebt dieses Jahr unter anderem eine Eigenkapitalrendite von acht Prozent an. In der Investmentbanking-Sparte waren die Erträge im ersten Quartal um sieben Prozent auf 3,3 Milliarden Euro geklettert. Das Wachstum im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen lag bei 15 Prozent.

Deutsche Bank ist Nummer 1 bei Festverzinslichen in Europa

Nicht nur das Management selbst sieht eine positive Entwicklung, sondern auch der Konsens der Experten. Durchschnittlich soll der Erlös mit dem Handel von Währungen, Anleihen und Devisen im Gesamtjahr acht Milliarden Euro betragen. Zwar wäre das ein Rückgang von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr und die Peers sollen nur ein Prozent geringere Umsätze einfahren. Absolut gesehen ist die Deutsche Bank damit aber in Europa klar führend. Auf dem zweiten Platz würde laut den Erwartungen mit 5,2 Milliarden Euro weit abgeschlagen Barclays landen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Aufarbeitung der Greenwashing-Vorwürfe dürfte nun erst richtig losgehen. Das setzt auch die Deutsche Bank selbst unter Druck. Die Bewertung mit einem KGV von 6 bleibt indes sehr günstig und die Aktie hält sich noch über der Makle von 10,00 Euro. In den kommenden Tagen wird diese psychologische Unterstützung sicher im Fokus stehen.

Investierte bleiben dabei. Mutige warten die kommenden Tage ab, wie sich das Chartbild entwickelt.

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