Einmal mehr nähert sich der weltweit größte und wichtigste Onkologie-Kongress. Vom 30. Mai bis 03. Juni findet die diesjährige Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago statt. Mit von der Partie ist auch die Mainzer Biotech-Schmiede BioNTech. Die Gesellschaft wird mehrere Daten präsentieren.
„Wir glauben, dass die nächste Ära der Krebsmedizin durch das Zusammenspiel komplementärer Wirkmechanismen und innovativer therapeutischer Modalitäten geprägt sein wird, deren volles Potential durch synergistische Effekte entfaltet werden können. Unsere Daten-Präsentationen auf der diesjährigen ASCO-Jahrestagung verdeutlichen, wie wir diese Ära mitgestalten wollen“, so BioNTech-Mitgründerin und -CMO Özlem Türeci im Vorfeld der Jahrestagung.
Besonders im Fokus dürfte auf dem diesjährigen ASCO-Meeting die Substanz BNT327 stehen. BioNTech hat sich den gesamten Zugriff auf den großen Hoffnungsträger durch die Übernahme der chinesischen Biotheus gesichert (DER AKTIONÄR berichtete).
Bei BNT327 handelt es sich um einen sogenannten PD-L1xVEGF-A-Antikörperkandidaten. Mit der Kombination aus zwei komplementären Mechanismen soll die Anti-Tumor-Aktivität gesteigert werden. Die Mainzer wollen zum Wirkstoff verschiedene Daten aus laufenden, fortgeschrittenen und potenziell zulassungsrelevanten klinischen Studien vorstellen.
Zudem können sich Anleger auf Daten aus einer laufenden Phase-1/2-Studie mit BNT324/DB-1311 bei Patienten mit vorbehandeltem, kastrationsresistentem Prostatakrebs einstellen. Weitere Ergebnisse zum Anti-CTLA-4-Antikörperkandidaten BNT316/ONC-392 (Gotistobart) sowie BNT142 sind zu erwarten.
Der Fokus bei BioNTech hat sich unlängst von den Covid-Entwicklungen respektive Infektionskrankheiten auf den Bereich der Onkologie verlagert. Allen voran die weiteren Daten respektive Fortschritte rund um BNT327 dürften kurzfristig entscheidend für die weitere Kursentwicklung sein. Aber auch Daten von vergleichbaren Substanzen wie Ivonescimab (Summit Therapeutics hat die Substanz von der chinesischen Akeso wiederum einlizenziert) haben zuletzt für Bewegung in der Aktie gesorgt. Kann BioNTech im Bereich der Onkologie das Top-Projekt in Richtung Zulassung entwickeln, dürften deutlich höhere Kurse drin sein. Geduld ist gefragt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.