Der weltweit führende CRISPR-Spezialist hat am Montag eine hochinteressante Zusammenarbeit bekanntgegeben. Gemeinsam mit Sirius Therapeutics sollen neuartige siRNA-Therapien zur Marktreife geführt werden. DER AKTIONÄR erklärt, was hinter dem Deal und der Technologie steckt, auf der die neuen Behandlungsmethoden basieren.
Das Hauptaugenmerk der Zusammenarbeit liegt zunächst auf den Wirkstoff SRSD107, einem lang wirkenden, kleinen interferierenden RNA (siRNA) der nächsten Generation von Faktor XI (FXI) zur Behandlung von thromboembolischen Störungen. Die Substanz lieferte bereits vielversprechende Phase-1-Studiendaten.
Teil der Vereinbarung ist auch ein Investment: CRISPR Therapeutics transferiert 25 Millionen Dollar in bar an Sirius Therapeutics. Darüber hinaus steckt der Gen-Schere-Spezialist weitere 70 Millionen Dollar in Form von Eigenkapital in das Unternehmen. Zudem wurde CRISPR Therapeutics das Recht eingeräumt, bis zu zwei weitere siRNA-Programme exklusiv zu lizenzieren.
Der Begriff "siRNA" steht für "Small interfering RNA". Hierbei handelt es sich um doppelsträngige RNA-Moleküle. Mit dem "Stummschalten" dieser bestimmten Gene ist eine gezielte Behandlung von Krankheiten möglich, da die Expression unterdrückt wird.
Die Biotech-Gesellschaft Alnylam hat beispielsweise auf Basis dieses Ansatzes bereits mehrere Medikamente auf den Markt gebracht. Kleinere Spezialisten auf dem Gebiet sind zudem Arrowhead Pharmaceuticals oder Silence Therapeutics.
CRISPR Therapeutics erweitert durch die Zusammenarbeit mit Sirius Therapeutics seinen technologischen Baukasten. Bis zu einer Marktreife des SRSD107-Programms beziehungsweise anderen Ansätzen wird allerdings noch viel Zeit ins Land gehen. Deutlich mehr Einfluss auf die kurz- bis mittelfristige Kursentwicklung dürften allen voran die onkologischen Projekte von CRISPR Therapeutics haben. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich gestimmt, dass die Gesellschaft hier ebenfalls Wirkstoffe zur Zulassung führen kann wie die CRISPR-Therapie Casgevy. Der Titel bleibt allerdings klar spekulativ.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: CRISPR Therapeutics.
Aktien der CRISPR Therapeutics befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.