Die Aktie von Moderna steht heute deutlich unter Druck. Grund sind Phase-3-Daten, die das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss veröffentlicht hat. Der Zytomegalievirus-(CMV)-Impfstoffkandidat mRNA-1647 des Unternehmens hat hier den primären Wirksamkeitsendpunkt der Studie verfehlt.
Der Impfstoff zeigte nur eine enttäuschende Wirksamkeit gegen primäre CMV-Infektionen bei gesunden Frauen – je nach verwendeter Falldefinition lag die Schutzwirkung lediglich zwischen sechs und 23 Prozent. Moderna hat deswegen entschieden, das klinische Entwicklungsprogramm für kongenitales (angeborene) CMV einzustellen. Diese ist die weltweit häufigste angeborene Virusinfektion und tritt auf, wenn eine Schwangere das Zytomegalievirus (CMV) auf ihr ungeborenes Kind überträgt. Die Infektion kann zu einer Reihe von Symptomen und Langzeitschäden führen, darunter Hörstörungen, neurologische Störungen oder Wachstumsverzögerungen.
„Die heutige Ankündigung ist enttäuschend für Familien und medizinisches Fachpersonal, die sehnsüchtig auf einen CMV-Impfstoff gewartet haben, um angeborene CMV-Infektionen – eine der häufigsten infektiösen Ursachen für Geburtsfehler – zu verhindern“, erklärte Stéphane Bancel, CEO von Moderna, in einer Stellungnahme.
Die Phase-3-Studie umfasste rund 7.500 Frauen im Alter von 16 bis 40 Jahren an etwa 300 Standorten in 13 Ländern und war damit die bislang größte Studie zur Wirksamkeit eines CMV-Impfstoffs. Trotz des Rückschlags berichtete das Unternehmen, dass mRNA-1647 allgemein gut vertragen wurde und keine Sicherheitsbedenken vom Data and Safety Monitoring Board festgestellt wurden. Moderna plant, mRNA-1647 weiterhin in einer laufenden Phase-2-Studie bei Knochenmarktransplantationspatienten zu untersuchen, wo der Impfstoff möglicherweise eine Reaktivierung des Virus unterdrücken und krankheitsassoziierte Komplikationen verhindern könnte.
Moderna stellte darüber hinaus klar, dass das Scheitern des Impfstoffprogramms bei CMV keine Auswirkungen auf die Finanzprognose für das laufende Jahr noch auf den möglichen Break-even im Jahr 2028 hat.
Auf die Aktie hatte die Nachricht allerdings dennoch Auswirkungen. Das Papier verliert heute rund vier Prozent. Das Papier bleibt damit weiter klar angeschlagen. Ob die langfristige Trendwende gelingt, hängt viel am führenden Pipeline-Kandidaten mRNA-4157, ein personalisierter therapeutischer Krebsimpfstoff. Gelingen hier Erfolge könnte die Aktie wieder deutlich Fahrt aufnehmen. Aktuell ist die Aktie aber weiter kein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Moderna Inc.
23.10.2025, 11:54