Seit vielen Jahren ächzt Bayer unter der Causa Glyphosat. Das Management rund um Firmenlenker Bill Anderson ist um eine Lösung bemüht, um den Rechtsstreitigkeiten, die vom Unkrautvernichter ausgehen, endlich ein Ende zu bereiten. Laut dem Handelsblatt steht das DAX-Unternehmen vor "entscheidenden Wochen".
Voraussichtlich im August werde eine umstrittene Kommission der US-Regierung neue Initiativen zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln vorlegen, erfuhr das Handelsblatt laut eigenen Angaben aus Kreisen der US-Agrarindustrie.
Eine Neubewertung der Agrarchemie in den USA mit möglichen Einschränkungen könne Bayer und die US-Landwirte empfindlich treffen, heißt es weiter. Bis August werde es ein „Armdrücken“ der US-Landwirte sowie der Agrarindustrie mit den Gegnern von Glyphosat geben, will das Handelsblatt aus Kreisen erfahren haben. Zu den Gegnern zähle auch US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. und die hinter ihm stehende MAHA-Bewegung, kurz für „Make America healthy again“.
Laut Bayer-Kreisen werde Konzernchef Bill Anderson erneut versuchen, persönlich in den USA Einfluss zu nehmen auf die Auseinandersetzung, ist dem Bericht zudem zu entnehmen.
Der DAX-Konzern sieht sich seit einigen Jahren mit einer Klagewelle konfrontiert. Im Rahmen des Q1-Berichts berichtete Bayer über eine Rückstellung in Höhe von 6,2 Milliarden Dollar für den Verfahrenskomplex Glyphosat.
Die Glyphosat-Problematik ist und bleibt eine der größten Baustellen von Bayer. Seit vielen Jahren leidet darunter auch der Aktienkurs der in Leverkusen ansässigen Aktiengesellschaft, die sich die Causa überhaupt erst durch die milliardenschwere Übernahme von Monsanto ins Haus geholt hat. Zuletzt hat sich das Chartbild allerdings nach mehreren positiven Analystenkommentaren merklich aufgehellt. Anleger sollten jedoch nicht voreilig handeln und vorerst weiter an der Seitenlinie verharren.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.