Hinter dem norwegischen Wasserstoff-Spezialisten liegt kein gutes Jahr. Anhaltend rote Zahlen und eine schwache Auftragslage setzten Nel zu. Indes haben die Skandinavier, die auf knapp 100 Jahre Erfahrung im Bereich der Elektrolyse zurückgreifen können, die Weichen für die Kommerzialisierung einer neuen Elektrolyseur-Generation gestellt.
Nach einem siebenjährigen Entwicklungsprogramm sowie der anschließenden erfolgreichen Inbetriebnahme und Produktion von sauberem Wasserstoff mit dem Prototyp hat Nel die Basis dafür gelegt. Es handelt sich um eine Druckalkalitechnologie („Next Generation Pressurized Alkaline”). Die Entscheidungsträger des norwegischen Unternehmens haben vor Kurzem die finale Investmententscheidung getroffen, in Norwegen mit dem Aufbau einer Produktionskapazität von bis zu einem Gigawatt zu beginnen.
Nel rechnet damit, ab der ersten Jahreshälfte 2026 mit dem neuartigen Elektrolyseur auf den Markt zu kommen. Größere Bestellungen sollen dann 2027 geliefert werden können.
„Unsere neue Lösung ist nicht nur für Nel als Unternehmen, sondern auch für die gesamte Branche für sauberen Wasserstoff von großer Bedeutung. Durch die deutlich verbesserten Durchschnittskosten für Wasserstoff werden Geschäftsmodelle möglich, die bisher ohne erhebliche Subventionen nicht rentabel waren“, ist Håkon Volldal, CEO von Nel, überzeugt.
Überzeugt hat die Aktie von Nel im Jahr 2025 hingegen nicht. Lediglich Trader konnten mit einem guten Timing Gewinne beim Wasserstoff-Titel realisieren. Der neue Elektrolyseur macht indes Mut, doch die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Auch ITM Power hat jüngst (allerdings auf Basis der PEM-Technologie) mit dem "ALPHA 50" ein hochinteressantes Produkt angekündigt (DER AKTIONÄR berichtete). Anleger bleiben bei Nel an der Seitenlinie, das Papier von ITM Power ist hingegen ein spekulativer Kauf.
Heute, 14:05