Seit Monaten steht die Aktie von Vestas unter massivem Druck. Scharfe Kritik von US-Präsident Donald Trump an Offshore-Wind hat der gesamten Branche zugesetzt. Doch nun hat der Turbinenbauer aus Dänemark mit den Zahlen zum ersten Quartal überzeugt und einen Lichtblick geliefert. Die Aktie erholt sich im frühen Handel.
Der Umsatz kletterte im Q1 zum Vorjahr um 29 Prozent auf 3,47 Milliarden Euro und lag damit deutlich über den erwarteten 3,11 Milliarden Euro. Das EBIT vor Sondereffekten lag bei plus 14 Millionen Euro– im Vorjahr waren es 67 Millionen Euro Verlust, erwartet wurden erneut rote Zahlen in Höhe von 26 Millionen Euro. Die EBIT-Marge betrug damit 0,4 Prozent – nach minus 2,5 Prozent im Vorjahr.
Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern. Der Umsatz soll bei 18 bis 20 Milliarden Euro liegen und die EBIT-Marge bei vier bis sieben Prozent. Zudem will der Konzern im gesamten Jahr 1,2 Milliarden Euro investieren.
Stark bleibt die Auftragsentwicklung. Im ersten Quartal kamen neue Aufträge im Volumen von 3,9 Milliarden Euro rein, der Auftragsbestand beträgt damit 69,8 Milliarden Euro und sichert bereits jetzt die Umsätze für mehr als drei Jahre. Allerdings warnte der Konzern auch, dass die aktuellen Zölle große Herausforderungen für die Umsetzung dieser Aufträge darstellen würden. Der Ausblick könnte aber trotz des finanziellen Einflusses der Zölle erfüllt werden.
Die Zahlen sind besser ausgefallen als befürchtet. Trotz der Erholung der Aktie bleibt das Chartbild angeschlagen. Rund um Offshore-Wind bleiben viele Fragezeichen, gerade in den USA drohen weitere Rückschläge. DER AKTIONÄR bevorzugt deshalb andere Werte. Wer in der Windbranche investieren will, blickt derzeit eher auf Nordex, da der deutsche Konzern auf die deutlich weniger unter Druck stehende Onshore-Wind-Branche spezialisiert ist.