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25.08.2025, 08:26
Der dänische Offshore-Windparkbetreiber Ørsted steht vor erheblichen Herausforderungen, was die Kapitalbeschaffung angeht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat die US-Behörde Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) einen Baustopp für das nahezu fertiggestellte Offshore-Projekt Revolution Wind vor Rhode Island verhängt. Die Aktie von Ørsted bricht am Montagmorgen kräftig ein. Auch andere Windaktien wie Vestas und Nordex werden mit nach unten gezogen.
Das Projekt war zu 80 Prozent abgeschlossen, sämtliche Fundamente installiert und 45 von 65 Windturbinen errichtet. Der Zeitpunkt des Stopps ist besonders kritisch, da Ørsted erst kürzlich eine Kapitalmaßnahme über 60 Milliarden dänische Kronen angekündigt hat. Analysten warnen, dass der Schritt der US-Regierung den Erfolg dieser Finanzierungsrunde gefährden könnte. Sydbank-Experte Jacob Pedersen gegenüber Reuters: „Ich habe in über 20 Jahren als Aktienanalyst viel erlebt, aber das übertrifft alles – ich bin fassungslos.“ AlphaValue-Analyst Pierre-Alexandre Ramondenc spricht von einer „politischen Geiselnahme“.
An seinem ersten Amtstag Anfang Januar hatte US-Präsident Donald Trump verfügt, neue Offshore-Wind-Lizenzen auszusetzen, bis Umwelt- und Wirtschaftsauswirkungen geprüft sind. Trump hatte Windenergie wiederholt als hässlich, unzuverlässlich und teuer kritisiert.
Seit Bekanntgabe der Kapitalpläne am 11. August hat die Ørsted-Aktie bereits rund 30 Prozent verloren. Das Unternehmen will Investoren über die Folgen des Baustopps informieren, äußerte sich bisher jedoch nicht zu Einzelheiten.
Im besten Fall würde der Baustopp innerhalb eines Monats aufgehoben. Dann könnten die Zeitpläne für die Fertigstellung des Projekts weitgehend eingehalten werden, und es wären nur geringe Wertberichtigungen zu erwarten, schrieb Ahmed Farman, Analyst bei Jefferies. Sollte der Baustopp jedoch länger andauern, dürfte sich das Projekt entsprechend verzögern, was deutlich höhere Wertberichtigungen nach sich ziehen könnte.
Die Aktie von Ørsted verliert im frühen Handel am Montag auf Tradegate mehr als elf Prozent. Damit setzt sich die jüngste Talfahrt rasant fort. Anleger bleiben bei der Aktie weiterhin außen vor. Mit nach unten gezogen werden auch die Aktien anderer Windwerte. Vestas verliert auf Tradegate mehr als vier Prozent auf 17,54 Euro. Die Aktie von Nordex gibt ebenfalls gut zwei Prozent auf 21,56 Euro nach, obwohl das Unternehmen im Offshore-Bereich nicht engagiert ist.. Sowohl Vestas als auch Nordex hatten sich in den vergangenen Wochen und Monaten extrem stark entwickelt. Bei Nordex ist nun wichtig, dass die 38-Tage-Linie verteidigt werden kann.
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