Der Offshore-Windparkbetreiber Ørsted hat zum Start in die neue Handelswoche die Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Zudem kündigen die Dänen eine massive Kapitalerhöhung an, bei der sich der dänische Staat im größeren Stil beteiligen will. Im frühen Handel verliert die Aktie rund sieben Prozent an Wert.
Die soliden Zahlen zum ersten Halbjahr werden von der angekündigten Kapitalmaßnahme überschattet. Brutto will Ørsted satte 60 Milliarden Dänische Kronen (gut acht Milliarden Euro) einsammeln. Das entspricht etwa 46 Prozent der Marktkapitalisierung des Unternehmens auf Basis des Schlusskurses in Kopenhagen vom Freitag.
Bestehenden Aktionären soll ein Bezugsrecht eingeräumt werden. Die Regierung steht indes hinter dem Offshore-Spezialisten: Der dänische Staat hat sich dem Vernehmen nach gegenüber der Gesellschaft verpflichtet, seinen anteilsmäßigen Anteil von 50,1 Prozent an der Bezugsrechtsemission zu zeichnen.
Ørsted will das frische Geld nutzen, um die Kapitalstruktur zu stärken und mehr finanziellen Spielraum für 2025 bis 2027 sicherzustellen. Einen konkreten Platzierungspreis, zu dem die neuen Aktien gezeichnet werden können, wurde zunächst nicht bekanntgegeben. Fakt ist: Den Altaktionären von Ørsted droht eine massive Verwässerung.
Es bedarf allerdings noch der Genehmigung der umfangreichen Kapitalmaßnahme. Die Dänen wollen sich das Go auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 05. September von den Aktionären einholen.
Die angekündigte Kapitalmaßnahme von Ørsted zeigt, in welch schwierigem Fahrwasser sich die Gesellschaft befindet. Gerade in den USA weht den Dänen der Wind massiv ins Gesicht. Gut möglich, dass die Aktie das 52-Wochen-Tief in den kommenden Tagen respektive Wochen testet. Anleger sollten vorerst die Füße stillhalten und nicht ins fallende Messer greifen.
11.08.2025, 08:33