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Öl-Markt weiter im Ausnahmezustand

Öl-Markt weiter im Ausnahmezustand
Foto: Delil Souleiman/GettyImages
Tim Temp 19.06.2025, 16:05 Tim Temp

Die Ölpreise haben am Donnerstag angesichts der anhaltenden Eskalation im Nahost-Konflikt erneut zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August verteuerte sich um 90 Cent auf 77,62 Dollar. Die US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli legte um 1,05 Dollar auf 76,19 Dollar zu.

Haupttreiber der Preisentwicklung bleibt der militärische Konflikt zwischen Israel und dem Iran, der sich zuletzt weiter zuspitzte. Israels Verteidigungsminister Israel Katz attackierte in einer öffentlichen Rede Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei scharf. „Ein Diktator wie Chamenei, der die Zerstörung Israels propagiert, darf nicht weiter existieren“, sagte Katz in der Stadt Cholon. Unterdessen setzen beide Seiten ihre Angriffe fort. Erstmals wurde in Israel laut offiziellen Angaben ein Krankenhaus im Süden des Landes getroffen.

Seit Beginn der Kampfhandlungen vor etwa einer Woche haben die Ölpreise deutlich zugelegt. Noch kurz vor dem Ausbruch des Krieges notierte Brent unter 70 Dollar pro Barrel.

Brent in USD
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Erste Hoffnung: Israels wichtigste Raffinerie soll bald wieder anlaufen

Einen Lichtblick meldete die Times of Israel: Israels größte Raffinerie, die nach einem iranischen Raketenangriff außer Betrieb gesetzt worden war, soll laut Energieminister Eli Cohen innerhalb eines Monats wieder anlaufen. Die Anlage produziert sowohl zivile als auch militärische Treibstoffe, darunter auch Kerosin für Kampfflugzeuge. Nach Medienangaben verarbeitet die Raffinerie täglich rund 200.000 Barrel Rohöl, was etwa 80 Prozent der gesamten israelischen Raffineriekapazität entspricht. Betreiber ist der israelische Energie- und Petrochemiekonzern Bazan.

USA halten sich weiter bedeckt

Unklar bleibt, ob die USA direkt in den Konflikt eingreifen werden. Präsident Donald Trump äußerte sich bislang nicht eindeutig. Am Mittwochabend wiederholte er zwar seine Forderung nach einer „bedingungslosen Kapitulation“, ließ jedoch auch die Tür für weitere Verhandlungen offen: „Es ist noch nicht zu spät.“

Die Situation im Nahen Osten bleibt fragil und dynamisch. Anleger sollten im Öl-Sektor aktuell vorsichtig agieren, da die Lage weiterhin von hoher Unsicherheit geprägt ist.

Enthält Material von dpa-AFX

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